Strom

Startschuss für „DA/RE – Die Netzsicherheits-Initiative BW“

„DA/RE“ steht für Datenaustausch/Redispatch und soll das Flexibilitätspotenzial von dezentralen Anlagen aus unterlagerten Netzebenen für die Stabilisierung des gesamten Stromsystems zu nutzen. Beteiligt sind auch kommunale Unternehmen.
03.04.2019

Zwei Module stehen im Fokus: Zuerst wird untersucht, ob der Datenaustausch grundsätzlich und wie geplant funktioniert. Dann geht der Blick von der IT auf die Abstimmungsprozesse zwischen den Netz- und Anlagenbetreibern.

Am 1. April ist „DA/RE – Die Netzsicherheits-Initiative BW“ in die Pilotphase gegangen. Initiatoren sind der Übertragungsnetzbetreiber TransnetBW und der Verteilnetzbetreiber Netze BW, mit Unterstützung des baden-württembergischen Umweltministeriums.

Inzwischen stehen hinter DA/RE mehrere Netz- und Anlagenbetreiber, die sich aktiv an der Pilotphase beteiligen. So bringen sich das Mannheimer Energieunternehmen MVV und die Stadtwerke Schwäbisch Hall als Verteilnetzbetreiber bei DA/RE ein. Die MVV-Tochter MVV Trading sowie Next Kraftwerke und Entelios als Betreiber virtueller Kraftwerke werden den Prozess aus Sicht der Anlagenbetreiber begleiten; darüber hinaus soll auch eine Kooperation mit dem NODES-Marktplatz für den Handel lokaler Flexibilität getestet werden. Mit dabei ist außerdem das Unternehmen Sonnen, das ein virtuelles Kraftwerk aus Heimspeichern betreibt.

IT-Plattform für Flexibilitätspotenziale

„Dieses breite Spektrum dezentraler Anlagen bildet den aktuellen Markt für Flexibilitäten sehr gut ab“, sagt Dr. Kilian Geschermann, DA/RE-Projektleiter bei Netze BW. „Gemeinsam können wir so die Prozesse pilothaft mit verschiedenen Verteilnetzbetreibern bis zur Mittelspannungsebene testen und wertvolle Erfahrungen in den weiteren Projektverlauf einfließen lassen“, ergänzt Florian Gutekunst, DA/RE-Projektleiter bei TransnetBW.

DA/RE ist gedacht als IT-Plattform, über die die Netzbetreiber Flexibilitätspotenziale besonders aus dem Verteilnetz gemeldet bekommen und koordiniert abrufen können. Als Anwendungsfall steht dabei im Vordergrund, wie strombedingte Netzüberlastungen reduziert werden können. Der Einsatz dezentraler Flexibilitäten soll damit das Stromsystem im Ganzen stabilisieren. Langfristig sollen so Kosten für Netzeingriffe gesenkt werden.

In der Pilotphase, die bis Ende September laufen soll, werden zwei wesentliche Module getestet: Zuerst wird untersucht, ob der Datenaustausch grundsätzlich und wie geplant funktioniert. Dann geht der Blick von der IT auf die Abstimmungsprozesse zwischen den Netz- und Anlagenbetreibern. In dieser Zeit findet ein regelmäßiger Austausch zwischen den Teilnehmern statt und es werden verschiedene Testfälle evaluiert. (sg)