Strom

Strom 2019: Umlagen sinken, Preis bleibt gleich

Die Arbeitsgemeinschaft für sparsame Energie- und Wasserverwendung (ASEW) hat den Strompreis 2019 extrapoliert: Trotz einer Reduzierung der Umlagen komme es wohl nicht zu einer Senkung des Strompreises.
25.10.2018

Die Umlagen für Strom sinken weiter. Ob es jedoch zu Preissenkungen beim Endkunden kommt, ist derzeit nicht sicher.

Nach der Bekanntgabe der letzten Umlagenhöhen für 2019 durch die Übertragungsnetzbetreiber ist klar: Der bisherige Trend zu deutlich geringeren Umlagen setzt sich fort. Für Stromkunden heißt das jedoch nicht automatisch sinkende Strompreise, meldet die Arbeitsgemeinschaft für sparsame Energie- und Wasserverwendung (ASEW). Die höheren Netzentgelte und gestiegene Beschaffungskosten verhinderten dies.

Die niedriger ausgefallene EEG-Umlage gebe den Takt auch für die restlichen Umlagen vor, so die ASEW: Die Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetz (KWKG)-Umlage sinke um rund 18,8 Prozent von 0,345 auf 0,280 Cent je KWh. Auch die §19 Strom-Netzentgeltverordnung(NEV)-Umlage falle mit 0,305 Cent je KWh rund 17,6 Prozent niedriger aus als 2018 (0,370 Cent je KWh), ebenso wie die §18 Abschaltbare-Lasten-Umlage, die deutlich von 0,011 auf 0,005 Cent je KWh (-54,5 Prozent) sinke.

Scheitelpunkt für Energiewendekosten

Insgesamt ergebe sich für 2019 ein Gesamtumfang der Umlagen von 7,411 Cent je KWh (minus 0,144 Cent oder 1,9 Prozent). Damit sinke nunmehr das dritte Jahr in Folge die Umlagenlast (2018: 7,555; 2017: 7,684 Cent je KWh) – und es ergebe sich damit in der Summe eine leichte Entlastung (0,129 Cent oder rund 1,7 Prozent), fasst die ASEW zusammen. „Dieser Trend zeigt deutlich, dass die Kosten für die Energiewende einen Scheitelpunkt erreicht und offensichtlich auch überschritten haben“, sagt Daniela Wallikewitz, Geschäftsführerin der ASEW. Auch in den kommenden Jahren sei vermutlich mit einer Fortsetzung dieses Trends zu rechnen, prognostiziert sie weiter.

Auch wenn die Umlagenlast sinke, bedeute dies nicht unbedingt, dass die Strompreise dem folgen werden. „Die deutlich aus dem Trend ausscherende Offshore-Netzumlage (2019: 0,416 Cent je KWh; plus 1.024 Prozent) zeigt: Gerade die Kosten für die Netze ziehen weiterhin an. Zusammen mit den deutlich gestiegenen Großhandelspreisen bringt das Energieversorger unter Druck, diese höheren Kosten auch entsprechend einzupreisen. Damit ist auch der Spielraum für sinkende oder zumindest stabil bleibende Strompreise eher gering“, erklärt Wallikewitz. (hol)