Strom

Stromnetz Hamburg testet digitales Ortsnetz

Zusammen mit Siemens will der Verteilnetzbetreiber in einem Pilotprojekt die Hansestadt fit für die Elektromobilität machen. Dazu sollen private Ladestationen steuerbar werden und sich so Last verschieben oder begrenzen lassen.
26.07.2019

Allein in Hamburg werden bis 2030 etwa 100.000 Elektroautos erwartet.

Bis Ende 2019 wird die öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur in Hamburg auf 1000 Ladepunkte anwachsen. Bis 2030 erwartet man in der Hansestadt etwa 100.000 Elektroautos, die in erster Linie auf privaten Grundstücken mit Privatladestationen geladen werden. Der Strombedarf wird hier  – mehrheitlich in den Abendstunden – stark steigen, so dass das Netz dafür ertüchtigt werden müsse, teilte Stromnetz Hamburg mit.

Daher arbeitet der Verteilnetzbetreiber mit Siemens zusammen an Lösungskonzepten für die Digitalisierung der Niederspannungsebene im Verteilnetz. Da die Überlastung in den Ortsnetzen nicht permanent auftrete, sondern nur sporadisch, soll eine Flexibilität der angeschlossenen Privatladestationen helfen.

Steuernde Eingriffe in den Ladebetrieb

Hier greife da Konzept von Siemens für eine resiliente Informations- und Kommunikationstechnik zur Digitalisierung von Ortsnetzen, erklärte Stromnetz Hamburg. Durch steuernde Eingriffe in den Ladebetrieb lasse sich das Netz durch Lastverschiebungen bzw. Lastbegrenzungen schon auf Niederspannungsebene entlasten. Das digitale Ortsnetz bestimme anhand von Messungen in der Ortsnetzstation die Belastung des Niederspannungsnetzes.

Im Fall von Überlastungen des Transformators oder der angeschlossenen Kabel werden Korrektursignale an die angeschlossenen Ladeeinrichtungen der E-Fahrzeuge gesendet, um die Leistungsaufnahme der angeschlossenen Fahrzeuge zu reduzieren und so die Überlastungen abzubauen. (sg)