Strom

Stromtrasse Fulda-Main-Leitung geht in die nächste Phase

Der Netzbetreiber hat einen Antrag auf Bundesfachplanung eingereicht. Als nächstes wird der genaue Verlauf der Leitung festgelegt.
20.10.2021

Netzbetreiber Tennet erhofft sich von der geplanten Stromtrasse mehr Netzstabilität. (Symbolbild)

Die Pläne für die neue Stromtrasse Fulda-Main-Leitung nach Unterfranken gehen in die nächste Phase. Der Netzbetreiber Tennet aus Bayreuth hat nach eigenen Angaben (Mittwoch) einen Antrag auf Bundesfachplanung bei der Bundesnetzagentur gestellt - für den Abschnitt zwischen den Umspannwerken Dipperz bei Fulda und Bergrheinfeld-West nahe Schweinfurt.

Somit kann die Genehmigungsbehörde das formelle Verfahren starten. Tennet baut vom hessischen Ludwigsau-Mecklar eine rund 130 Kilometer lange Wechselstromleitung (Fulda-Main-Leitung) nach Bergrheinfeld. Sie soll 2031 fertig sein und mit den bestehenden Leitungen in Nordbayern Richtung Rhein-Main-Gebiet und nach Baden-Württemberg verbunden werden.

Vorschlag für Korridor

Die Antragsunterlagen von Tennet enthalten den Angaben nach einen Vorschlag, wo die Leitung ungefähr verlaufen könnte. Zudem würden Alternativkorridore genannt.

Im späteren Planfeststellungsverfahren soll dann innerhalb des festgelegten Korridors bestimmt werden, wo die Leitung nun genau verlaufen soll. Bürger haben die Möglichkeit, sich an der Suche nach dem Verlauf zu beteiligen.

Ausgleich bis zu 3,5 GW

Ziel ist es, das Wechselstromnetz zu stabilisieren. Ausfälle etwa zwischen zwei Umspannwerken könnten durch die neue Leitung ausgeglichen werden. Sie soll zwischen 3 und 3,5 Gigawatt leisten. Heute liegt der tägliche maximale Strombedarf in Bayern bei etwa 12,7 Gigawatt.

Gegen diese Trasse - auch Projekt P43 genannt - gibt es Widerstand in der Region, vor allem in der Rhön. Das Mittelgebirge ist Unesco-Biosphärenreservat. Erdkabel sind im Wechselstromnetz wahrscheinlich nur auf wenigen Abschnitten möglich, große Strommasten verschandeln aus Sicht von Bürgern die Natur. (dpa/jk)