SW Rüsselsheim: Mit der Übergabestation ans öffentliche Netz
Es war Schwerstarbeit, die 40 Tonnen schwere Übergabestation an ihren Platz in der Elisabethenstraße in Rüsselsheim zu bringen. Ein Schwerlasttransporter brachte das Aggregat von Leipzig in die Stadt am Main, wo sie von entsprechenden Kränen in Position gebracht wurde.
Jetzt muss nur noch die Schutz- und Leittechnik installiert werden, bevor die Station samt Schaltanlage in etwa vier Wochen an das öffentliche Stromnetz angeschlossen wird. Dann soll die Anlage das entstehende Stadtquartier „Opel-Altwerk“ mit Energie versorgen.
Ein MW Leistung für zwei Mio. Euro
Bis jetzt übernimmt der Autohersteller Opel die Versorgung des Areals. Allerdings darf der im firmeneigenen Kraftwerk erzeugte Strom nur für den Eigenbedarf verwendet werden. Da die Opel GmbH, die mittlerweile zum französischen Konzern PSA gehört, das Quartier Anfang dieses Jahres verkauft hat, muss nun auch die Stromversorgung über das öffentliche Netz geregelt werden.
Obwohl die Übergangszeit für die Umstellungsmaßnahmen auf zehn Jahre anberaumt ist, wird die neue Übergabestation bereits jetzt an das Schalthaus in der Darmstädter Straße angebunden. Vorerst liefert die Station rund ein MW Leistung, kann aber auf bis zu sechs MW erweitert werden. Rund zwei Mio. Euro kostete das gesamte Vorhaben. Zur Finanzierung nutzen die Stadtwerke Rüsselsheim die Netzentgelte.
Künstlerische Fassadengestaltung dank Denkmalschutz
Für die Mieter und Eigentümer im Stadtquartier hat die Umstellung Vorteile: Sie können ihren Stromlieferanten künftig frei wählen. Und auch die Optik der neuen Anlage stimmt: Die Übergabestation wird entsprechend einer Auflage des Denkmalschutzes umgestaltet. Eine Bildcollage, die ein Ruderboot zeigt, soll an Familie Opel erinnern. Ein solcher „Zweier“ war im Rüsselsheimer Werk gebaut worden und kam 1956 bei der Olympiade in Melbourne zum Einsatz. (ls)