"Tag der grünen Energie" so spät wie nie
Deutschland wird grüner: Bis zum 20. Juni könnte sich die Bundesrepublik rein rechnerisch komplett mit Ökostrom versorgen. Das zeigt eine aktuelle Berechnung des Energiekonzerns Eon. Damit steuern die Solar-, Wind-, Wasser- und Biomasseanlagen 2020 voraussichtlich bereits genug Energie bei, um den Bedarf Deutschlands für insgesamt 172 Tage vollständig aus Erneuerbaren zu decken. Das ist der höchste Wert bisher.
Der "Tag der grünen Energie" zeigt den Ökostromanteil auf der zeitlichen Ebene eines Jahres. "Er symbolisiert den Fortschritt der Energiewende und wird sich – den weiteren Ausbau der Erneuerbaren vorausgesetzt – noch weiter nach hinten schieben“, erklärt Johannes Teyssen, Vorstandsvorsitzender der Eon SE. Bereits in den letzten Jahren ist der Tag stetig gewandert. Noch im Jahr 2000 war der "Tag der grünen Energie" am 24. Januar, 2010 schon am 3. März.
Warum der "Tag der grünen Energie" in diesem Jahr so spät ist
Im Vorjahr war der "Tag der grünen Energie" am 4. Juni. Etwa 43 Prozent des Energiebedarfs wurden mit Ökostrom gedeckt. Der große Sprung von über zwei Wochen auf den 20. Juni im laufenden Jahr ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen. Zum einen gab es Rekordwerte bei der Solar- und Windstromproduktion. Zum anderen gab es geringeren Stromverbrauch, besonders im Frühling.
Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 242,6 Terawattstunden (TWh) aus erneuerbaren Energien erzeugt – bei einem Gesamtstromverbrauch von 569 TWh. Der Großteil (52 Prozent) des Stroms wird mit Windkraftanlagen hergestellt. Darauf folgen mit einigem Abstand Photovoltaik (19 Prozent), Biomasse (18 Prozent), Wasserkraft (8 Prozent) und Sonstige (2 Prozent). (agr)