Strom

Tennet: Zwischenkonferenz für Westküstenleitung

Der Übertragungsnetzbetreiber und Niedersachsens Landesregierung wollen die Öffentlichkeit in die Planung der Stromtrasse nach Dänemark einbeziehen.
31.08.2018

Noch bis 2022 sich das Verfahren und der Bau der Hochspannungsnetze nach Dänemark ziehen.

Ein Großteil der Westküstenleitung ist bereits in Bau und Planung. Im fünften Abschnitt soll die Stromtrasse nun vom schleswig-holsteinischen Klixbüll (östlich von Niebüll) in Nordfriesland nach Dänemark verlaufen und dort in den Netzverknüpfungspunkt Endrup übergehen. Über ein Dialogverfahren mit den Bürgern vor Ort wollen das Energiewendeministerium und Tennet eine Übersicht über die planerisch in Betracht kommenden Korridorvarianten geben und offene Fragen klären.

„Der Bau von Stromleitungen greift immer in die Lebenswirklichkeit von Menschen und in die Natur ein. Aber wenn wir Atom- und Kohlestrom durch Erneuerbare ersetzen wollen, brauchen wir neue Netze. Der Netzausbau wird nur gelingen, wenn wir mit allen Beteiligten nach der besten Lösung suchen,“ erklärt Schleswig-Holsteins ehemaliger Umweltminister Robert Habeck (Grüne). Bereits im April ist das Dialogverfahren zur Bürgerbeteiligung gestartet.

Projektabschluss vorraussichtlich 2022

Betroffene hatten bis Mitte Juni Zeit, Beiträge und Anregungen vor Ort sowie in Form von schriftlichen Stellungnahmen einzureichen. Nun fand die Zwischenkonferenz in Niebüll statt, auf der die Öffentlichkeit über den aktuellen Planungsstand der insgesamt 138 Kilometer langen Trasse informiert wurde. Die eingereichten Unterlagen von den Bürgern aus der Region wurden vorgestellt und erste Aussagen zur Untersuchung möglicher Korridorvarianten wurden vertieft. Tennet wird den Vorzugskorridor voraussichtlich Anfang 2019 bei einer Ergebniskonferenz vorstellen. Anschließend wird ein Planfeststellungsverfahren durchgeführt.

Ein Teil des Mammutprojekts ist bereits seit 2016 in Betrieb: Die 380-kV-Leitung transportiert seitdem Windstrom von Brunsbüttel nach Süderdonn. Der zweite Abschnitt von Süderdonn bis Heide ist genehmigt und seit November 2016 im Bau. Der dritte Bauabschnitt zwischen Heide und Husum wurde im März 2017 genehmigt, hier sind die bauvorbereitenden Maßnahmen abgeschlossen und der Baustart wird Anfang September 2018 erfolgen. Der vierte Abschnitt von Husum bis Niebüll (Klixbüll/Süd) soll 2019 genehmigt werden. Bis Ende 2021 soll die Westküstenleitung als europäisches Vorrangprojekt bis zur Landesgrenze errichtet werden, die Weiterführung nach Dänemark erfolgt 2022. (ls)