Strom

Tübingen: Photovoltaik-Ausbau entwickelt sich dynamisch

Die Stadtwerke und der Oberbürgermeister ziehen in Tübingen an einem Strang: Die Photovoltaik in der Stadt wird kontinuierlich ausgebaut. Schon 1000 PV-Anlagen sind in Tübingen am Netz.
20.05.2019

1000 PV-Anlagen: Tübingens Stadtwerke bauen die Solarenergie konsequent aus.

Das Klimaschutzprogramm der Stadtverwaltung von Tübingen hat Wirkung erzielt: Der Stromverbrauch in der Stadt sank seit 2006 um 15 Prozent. Dazu ihren Teil beigetragen haben die Stadtwerke Tübingen (SWT). Sie setzen unter anderem auf einen starken Ausbau der erneuerbaren Energien, speziell in den neu entstehenden Quartieren findet man immer mehr Photovoltaik auf den Dächern. Nun haben die SWT die tausendste PV-Anlage ans Netz genommen.

Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer und Stadtwerke-Geschäftsführer Ortwin Wiebecke zogen aus diesem Anlass eine Zwischenbilanz. "Seit Tübingen blau macht, hat sich die Leistung der Solaranlagen in Tübingen verzehnfacht" sagte Palmer, "im Güterbahnhof haben wir den nächsten Schritt erfolgreich ausprobiert. Hier besteht eine Pflicht zur Installation von PV auf allen Dächern. Das erweist sich als Erfolg. Der Güterbahnhof wird sich im Luftbild als erster blauer Stadtteil Tübingens positiv abheben."

SWT: Solarstrom als wichtiger Baustein

Bereits 2018 haben die SWT ihr für 2020 gesetztes Ausbauziel bei den erneuerbaren Energien erreicht: Die Hälfte des gesamten Tübinger Strombedarfs erzeugen sie selbst in den eigenen Anlagen. Dauerhaftes Ziel der Stadtwerke Tübingen ist der konsequente Ausbau ihrer Ökostromproduktion aus regenerativen Energiequellen. Vor Ort in Tübingen bietet die Photovoltaik aufgrund der günstigen Witterung mit vielen Sonnenstunden im Jahr Potenziale. Palmer kündigt daher an: "Die Solarpflicht wirkt und wird nun für alle Neubaugebiete angewandt."

Wiebecke bestätigt: "Die Photovoltaik bietet uns als Stadtwerken eine ausgezeichnete Möglichkeit, lokal vor Ort und regional im Umland Projekte umzusetzen, die einen beträchtlichen Anteil an Ökostrom aus Sonnenkraft liefern." Anlagen, die die Bewohner mit Solarstrom vom Dach versorgen und den überschüssigen Ökostrom ins Stromnetz einspeisen, seien aus der Sicht der SWT ein wesentliches Instrument, um bei der modernen Quartiersentwicklung die Energiewende von Anfang an mit zu berücksichtigen.

Solarstromportfolio wächst kontinuierlich

Im Güterbahnhofareal haben die SWT bislang drei Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von 50 kWp fertig installiert. Weitere 100 kWp folgen in den nächsten Wochen. Insgesamt sind auf den Flachdächern der sechs Höfe bereits über 300 kWp Photovoltaik installiert und etwa noch einmal so viel sind in Planung. Das reicht aus, um 150 Vier-Personen-Haushalte zu versorgen und gleichzeitig über 450 t an CO2 einzusparen.

Mit inzwischen neun größeren Solarparks in ganz Deutschland, die landwirtschaftlich konfliktarm an Autobahnen, Bahntrassen oder ehemaligen Militäranlagen liegen und über mehr als 40 Megawatt Gesamtleistung verfügen, erzeugen die SWT rund 40 Mio. kWh Solarstrom im Jahr – das entspricht zehn Prozent des gesamten Tübinger Strombedarfs. In Tübingen haben die inzwischen 1000 installierten Anlagen eine Gesamtleistung von 12,5 MW. (sig)