Strom

Windenergie: Begeisterung für Deutschland flacht ab

Ein Trendbarometer sieht eine bessere Stimmung für Wind onshore in Asien. Dagegen sieht der Indikator gute Perspektiven für Wind offshore in Europa.
27.05.2018

Die Windenergiebranche setzt angesichts der verhaltenen Stimmung auf etablierten Märkten wie Deutschland verstärkt auf internationalen Absatz. Das zeigt ein aktueller Trendindex - Windenergy Trendindex (WETI) von Windresearch -, der am Freitag vor der im September stattfindenden Leitmesse Windenergy Hamburg präsentiert wurde.

Danach sehen mehr als 90 Prozent der gut 700 befragten Experten aus deutschen und internationalen Unternehmen in Asien die Rahmenbedingungen für die Stromproduktion aus Windkraftanlagen an Land neutral bis sehr gut. Für Europa lag dieser Wert bei 80 Prozent, Deutschland blieb mit gut 60 Prozent dahinter. Bessere Rahmenbedingungen werden den Angaben in allen Regionen für Windkraft auf See gesehen.

540 GW Windenergie in aller Welt installiert

Weltweit sind nach Angaben des europäischen Branchenverbandes Windkraftanlagen mit einer Leistung von 540 GW installiert. Allein in Europa seien es Ende vergangenen Jahres 196 GW gewesen, was zwölf Prozent der dort verbrauchten Energie entspreche. 216 000 Jobs hingen in Europa an der Windindustrie.

Der dänische Windkraft-Experte Henrik Stiesdal erinnerte daran, dass die Effizienz der Anlagen sich in den vergangenen 25 Jahren bereits verdoppelt habe, was auch zu niedrigen Preisen geführt habe. Neben der allgemeinen technischen Entwicklung sei dies auch auf größere Rotoren zurückzuführen. 2021 soll eine Turbine von General Electric ausgeliefert werden, deren Rotor 220 Meter misst.

Kostensenkung vor allem im Offshore-Bereich

Neue Technologien, so der Trendbarometer, werden insbesondere im Bereich Offshore zu weiteren Kostensenkungen führen. Die Null-Cent-Gebote in der Ausschreibung 2017 waren erste Signale. Davon sind fast drei Viertel aller Teilnehmer überzeugt. Bei Onshore ist es mehr als die Hälfte.

Bei der Messe Windenergy Hamburg zeigen vom 25. bis 28. September rund 1400 Aussteller Neuerungen. (dpa/al)