Strom

Zahl der Solarspeicher nimmt deutlich zu

Die Batteriespeicher werden meistens direkt zusammen mit einer neuen Photovoltaik-Anlage installiert.
06.04.2020

Die Zahl der privaten Stromspeicher nimmt stetig zu, seit die Einspeisevergütung im Jahr 2012 unter den Verbraucherpreis gefallen ist

Einer am Montag veröffentlichten Untersuchung des Forschungszentrums Jülich und der RWTH Aachen zufolge ist die Zahl der privaten Stromspeicher in Deutschland in den vergangenen Jahren kräftig gestiegen.

Ende 2019 gab es demnach etwa 180.000 solcher stationären Speicher, rund 55.000 mehr als ein Jahr zuvor. Zusammen hatten sie eine Speicherkapazität von rund 1400 Megawattstunden. Zum Vergleich: Ein mittelgroßes Pumpspeicherkraftwerk hat eine Speicherkapazität von 1000 Megawattstunden. Pumpspeicherkraftwerke nehmen in nachfrageschwachen Zeiten ein Überangebot im Stromnetz auf und geben die Energie bei Spitzenlast wieder ins Netz ab.

Privatleute bekommen 11 Cent je Kilowattstunde gutgeschrieben

Die Zahl der privaten Stromspeicher nehme beständig zu, seit die Einspeisevergütung im Jahr 2012 unter den Verbraucherpreis gefallen sei, schreiben die Forscher. So hätten Privatleute 2018 durchschnittlich 11 Cent je Kilowattstunde gutgeschrieben bekommen, die von ihrer Photovoltaikanlage ins öffentliche Netz einspeist wurde.

Um die gleiche Menge als Verbraucher aus dem Netz zu beziehen, mussten sie dagegen im Schnitt an die 30 Cent zahlen. "Prinzipiell ist es daher erst einmal günstig, den Eigenverbrauch so hoch wie möglich zu halten", betonen die Autoren der Studie.

Bei der Anschaffung spielen mehrere Beweggründe eine Rolle

Die aktuelle Preisdifferenz allein reiche aber nicht aus, um den Zuwachs bei den stationären Energiespeichern zu erklären. Für die Anschaffung spielten auch andere Gründe eine Rolle, wie die Erwartung weiter "steigender Strompreise und der Wille, einen eigenen Beitrag zum Gelingen der Energiewende zu leisten", betonte Jan Figgener von der RWTH Aachen. 

Zu rund 90 Prozent seien die Batteriespeicher direkt zusammen mit einer neuen Photovoltaik-Anlage installiert worden. Die allermeisten Solaranlagen sind aber nicht mit einem Speicher verbunden. Nach Zahlen des Bundesverbandes Solarwirtschaft gab es Ende 2019 bundesweit rund 1,8 Millionen Photovoltaik-Anlagen. (dpa/hil)