Wärme

AVG Heizwerk: Biomasse ersetzt fossile Brennstoffe

Benötigten die Aschaffenburger vor kurzem noch zwei Gaskessel für die Wärmeversorgung, dienen diese nur noch für die Spitzenlasten. Die Grundlast wird nun von einem Holzheizkessel abgedeckt.
18.11.2020

Bei der Inbetriebnahme am 17.11.2020 (v.l.n.r.): Jürgen Korzenietz (Finanzamt), Stefan Weinen (E1 Energiemanagement GmbH), Eric Leiderer (Bürgermeister Stadt Aschaffenburg), Jessica Euler (Bürgermeisterin Stadt Aschaffenburg), Dieter Gerlach (Werkleiter Stadtwerke), Tobias Wüst (Aufsichtsrat AVG) und Roland Ebert (Geschäftsführer AVG)

Das Stadtwerke Aschaffenburg (AVG) Heizwerk in der Weichertstraße versorgt die Gebäude in der Weichert-, Goldbacher- und Auhofstraße, darunter auch das Finanzamt, mit Wärme. Die Wärme wurde bislang über zwei Erdgaskessel und mit fossilem Brennstoff erzeugt. Aber seit Kurzem ersetzt Biomasse den fossilen Brennstoff Erdgas. Der neue Holzheizkessel produziert rund 80 Prozent der benötigten Wärme und spart jährlich bis zu 1000 Tonnen CO2 ein. wie der Versorger mitteilt.

Die Heizanlage hat dafür einen speziellen Holzheizkessel, der mit Biomasse bzw. Festbrennstoffen betrieben wird. Das sind vor allem Hackschnitzel, Rinde oder auch Schnittgut von Hecken, Sträuchern und Bäumen aus der Stadt und dem Landkreis Aschaffenburg sowie aus dem nahen Spessart und Odenwald. Die Anlage arbeitet voll automatisiert. Das Brennmaterial wird über zwei so genannte Schubbodencontainer angeliefert, kontinuierlich der Anlage zugeführt und dort vergast. Ein Rotationsgebläse vermischt die aufsteigenden Brenngase mit Luft und verbrennt sie. Zur Einhaltung der Emissionswerte werden die hier entstehenden Abgase gereinigt und filtert.

Spitzenlasten werden mit Gaskesseln abgedeckt

Zur Abdeckung von Spitzenlasten und bei einem Ausfall des Heizkessels stehen zusätzlich noch die zwei bisherigen Gaskessel zur Verfügung. Insgesamt produziert der neue Holzheizkessel im AVG Heizwerk 80 Prozent der erforderlichen Wärme und reduziert den jährlichen CO2-Ausstoß um bis zu 1000 Tonnen. Pro Jahr werden im Heizwerk ca. 850 Tonnen Biomasse benötigt.

Mit der zentralen Wärmebereitstellung über das Heizwerk ersparen sich die Eigentümer der angeschlossenen Gebäude nicht nur einen eigenen Heizkessel. Auch technologische Neuerungen, wie zum Beispiel für höhere Effizienz oder bei der Abgasreinigung, könnten schneller und günstiger umgesetzt werden, heißt es in der Pressemitteilung ferner. Denn es müsse nur in eine Anlage investiert werden und nicht in jedem einzelnen Gebäude. (gun)