Wärme

BDH: Jede zweite Heizung in Deutschland ist veraltet

Die Politik muss ihre Förderprogramme verbessern, um die Wärmewende voranzubringen, sagen BDH und ZIV. Viele Heizungsanlagen seien energetisch ineffizient und damit schädlich für das Klima.
22.06.2020

Die Wärmewende liegt noch in weiter Ferne, sagt der BDH.

56 Prozent der insgesamt ca. 21 Millionen in Deutschland installierten Heizungen sind technisch veraltet und damit unzureichend effizient. Das ist das zentrale Ergebnis der Erhebungen, die der Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks (ZIV) und der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) jährlich durchführen. Über die Hälfte der Heizungsanlagen ist demnach 20 Jahre alt und älter. Nach ZIV-Einschätzung sind diese damit als energetisch ineffizient anzusehen.

Dem Stand der Technik entsprechen gerade einmal 5,1 Millionen Gas- oder Öl-Brennwertanlagen sowie die Anlagen, die erneuerbare Energien einkoppeln. Dies trifft auf die rund 0,9 Millionen Biomassekessel, eine Million Wärmepumpen sowie 2,4 Millionen Brennwertgeräte in Kombination mit einer solarthermischen Anlage zu. "Der Blick auf den Anlagenbestand macht deutlich, dass die dringend benötigte Wärmewende noch in weiter Ferne liegt", kommentiert BDH-Präsident Uwe Glock. "Im Sinne des Klimaschutzes und der Erreichung der Klimaziele müssen die enormen Potenziale des Wärmemarktes beschleunigt gehoben werden."

Förderung vereinfachen

Vor diesem Hintergrund hat die Bundesregierung zu Beginn des Jahres im Rahmen des Klimapakets die Förderung für effiziente Heizsysteme vereinfacht und aufgestockt. "Die neue Förderung zeigt erste positive Markteffekte", erläutert BDH-Hauptgeschäftsführer Andreas Lücke. "Wir brauchen eine verlässliche Ausfinanzierung der beschlossenen Förderprogramme von KfW und BAFA. Ein Förderstopp würde den derzeit noch positiven Marktverlauf abrupt unterbrechen", so Lücke weiter. (amo)