Kläranlage versorgt sich selbst mit Strom und Wärme
Das neues Blockheizkraftwerk in der Kläranlage Schwabmünchen erzeugt klimaneutral Strom und Wärme aus vergärtem Klärschlamm. Alfred Müllner, Geschäftsführer, Stadtwerke Augsburg (links) und Schwabmünchens Bürgermeister Lorenz Müller freuen sich über die erfolgreiche Zusammenarbeit.
Bild: © swa/Thomas Hosemann
In Schwabmünchener Kläranlage entstehen Strom und Wärme aus Klärgas. Die Stadtwerke Augsburg (swa) haben dort im Juni 2020 ein neues Blockheizkraftwerk (BHKW) in Betrieb genommen, wie der Kommunalversorger mitteilt.
Nach einem Jahr konnten demnach aus 170.000 m3 Klärgas rund 350.000 kWh Strom erzeugt werden. Wärmeenergie entstand sogar ungefähr doppelt so viel.
Wärmeversorgung abgedeckt
Mit dem BHKW ist die Wärmeversorgung in der Kläranlage komplett abgedeckt, die Stromversorgung zu 60 Prozent. Klärgas entsteht aus vergärtem Klärschlamm, einem Abfallprodukt beim Klären des Abwassers.
Durch die Verbrennung im BHKW könne die Energie in Form von Strom und Wärme nachhaltig genutzt werden, heißt es. Die Erzeugung sei klimaneutral. Denn das Gas entstehe auf natürliche Weise durch die Gärung.
Bereits 60 Blockheizkraftwerke
"Den Strom nutzen wir direkt für den Betrieb der Kläranlage", erklärt Werksleiter Hans-Jörg Erber. Mit der Wärme, die bei der Verbrennung entsteht, werden das Betriebsgebäude, die Werkstatt und die Aufenthaltsräume geheizt. Außerdem dient sie der Warmwasserbereitung.
Neben der Inbetriebnahme übernehmen die swa auch die Wartung des neuen Blockheizkraftwerks. "In Augsburg betreiben wir bereits 60 Blockheizkraftwerke", sagt Karl-Heinz Viets, Abteilungsleiter für Energiedienstleistungen, swa. "Unsere Erfahrung geben wir gerne an unsere Partner weiter." (jk)