Wärme

Pilotptojekt: HanseWerk Natur setzt auf BtE-Pellets in Lütjenburg

Die eingesetzten Biomasse-Pellets bestehen aus Grün- und Grasschnitt. HanseWerk Natur kooperiert hierfür mit get|2|energy.
26.04.2023

Die eingesetzten Pellets werden auf Grün- und Grasschnitt basieren.

HanseWerk Natur stellt die Nahwärmeversorgung im schleswig-holsteinischen Lütjenburg von Erdgas auf grüne Nahwärme um. Hierfür schließt es einen langfristigen Wärmeliefervertrag mit get|2|energy, wie das Tochterunternehmen der HanseWerk AG selbst mitteilt. Der Mutterkonzern befindet sich mehrheitlich in der Hand von Eon.

Zunächst werden Holzpellets und zukünftig ein Brennstoff aus regionalem Gras- und Grünschnitt als Energieträger eingesetzt: sogenannten Biomasse-to-Energy(BtE-)-Pellets. "Die thermische Verwertung von Grünschnitt ist eine innovative Option, unsere Wärmeerzeugung zu dekarbonisieren und einen sonst ungenutzten Rohstoff zu verwerten", erläutert der Technische Geschäftsführer von HanseWerk Natur, Nikolaus Meyer.

Inbetriebnahme soll 2024 erfolgen

Die Baumaßnahme zum Anschluss des neuen Heizwerkes mit Biomasse-Kessel startet im Sommer 2023, die Inbetriebnahme ist im Frühjahr 2024 geplant. Danach wird die Wärme im Biomasse-Kessel erzeugt und in das Wärmenetz von HanseWerk Natur eingespeist. Die 350 Wohneinheiten in Lütjenburg sowie die Gemeinschaftsschule wurden bislang über zwei Erdgaskessel mit Nahwärme versorgt.

HanseWerk Natur baut eine 200 Meter lange Nahwärmeleitung, um das neue Heizwerk mit dem Biomasse-Kessel von get|2|energy an sein Wärmenetz anzuschließen. Außerdem errichtet es einen Pufferspeicher, um auch in Spitzenzeiten genügend grüne Wärme aus dem Biomasse-Kessel in das Nahwärmenetz einzuspeisen. Der Bau der neuen Wärmeleitung sowie die Errichtung der Heizzentrale, des Biomasse-Kessels und des Pufferspeichers werden über die Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW) gefördert.

Einer der Erdgaskessel bleibt zunächst zum Abfedern von "Lastspitzen" an Tagen mit hohem Wärmeverbrauch betriebsbereit. 95 Prozent der Wärme wird zukünftig in Lütjenburg auf Basis von Biomasse, also erneuerbaren Energien, produziert. Perspektivisch soll das Erdgas bis 2030 komplett ersetzt werden. (gun)