Wärme

Schweriner Geothermie kommt voran

Die Stadtwerke Schwerin arbeiten seit vier Jahren an ihrem Geothermie-Vorhaben. Nun ist ein weiterer Meilenstein erreicht worden.
07.04.2021

Der Fördertest für den Aquifer der Geothermie in Schwerin war erfolgreich. Nun steht der Fertigstellung der Anlage nichts mehr im Weg.

Die Schweriner Fernwärme soll durch Geothermie „grüner“ werden. Hierfür haben die Stadtwerke nun ihre Injektionsbohrung am Stadion im Stadtteil Lankow abgeschlossen. In einem Jahr könnte dann die erste Tiefenwärme durchs Netz rauschen.

Mitte März starteten die beauftragten Geothermie-Experten von GTN-Neubrandenburg den Leistungstest in der Injektionsbohrung, um die Aufnahmefähigkeit des Aquifers und die damit verbundene Injektionsrate zu ermitteln. Es habe sich laut den Stadtwerken Schwerin gezeigt, dass die Erwartungen an den ausgewählten Injektionsstandort vollends erfüllt wurden.

Oberirdische Arbeiten können beginnen

„Die Bohrungen am Stadion Lankow waren sehr erfolgreich. Sie deuten auf eine hohe Ergiebigkeit mit relativ niedrigem Energieaufwand und somit auf eine hohe Aufnahmefähigkeit hin”, sagt Frank Kabus, Geschäftsführer der Geothermie Neubrandenburg GmbH GTN. „Dort konnten 150 Kubik-meter Thermalwasser pro Stunde ohne Probleme gewonnen werden. Das ist weit über dem, was wir erwartet haben. Das bedeutet, dass die am HKW-Standort geförderte Menge Thermalwasser nach der Abkühlung in selber Menge hier sicher wieder verpresst werden kann. Und damit steht einer geothermischen Nutzung am Standort Schwerin-Lankow nichts mehr im Wege”, so der Geothermie-Experte.

Nun muss nur noch die Bohranlage abgebaut werden, damit die oberirdischen Anlagen, wie Brunnenstube und Filterhalle, errichtet werden können. Wenn abschließend die gut ein Kilometer lange Wärmetrasse zwischen Förderbohrung und Injektionsbohrung errichtet ist, steht einer Inbetriebnahme Anfang 2022 nichts mehr im Weg. (lm)