Wärme

Startschuss für großes Wärmewende-Projekt in Bremen

Eine sieben Kilometer lange Verbindungsleitung verbindet ab 2023 das Fernwärmenetz der Universität mit dem Stadtteil Vahr. Dadurch entsteht Bremens größtes Fernwärmegebiet.
08.02.2022

Das Logo des Regionalversorgers SWB an der Theodor-Heuss-Allee in Bremen.

Ab kommendem Jahr soll die Fernwärme aus dem Müllheizkraftwerk Oken auch in die Stadtteile Hastedt, Vahr, Sebaldsbrück und Hemelingen sowie zum Mercedes-Benz Werk Bremen fließen. Möglich machen soll das eine sieben Kilometer lange Verbindungsleitung. Mit den Bauarbeiten an dem wichtigen Wärmewende-Projekt hat die SWB-Tochter Wesernetz am Dienstag (8. Februar) begonnen.

„Vier Jahre Planungszeit mit einer breiten Bevölkerungsbeteiligung waren gut investiert. Heute geht ein Bauprojekt an den Start, das trotz der zu erwartenden Unannehmlichkeiten während der Bauzeit eine breite Zustimmung in der Bevölkerung gefunden hat“, freute sich Bremens Umweltsenatorin Maike Schaefer.

Entlang der Trasse können weitere Verteilnetze ausgebaut werden

Auch das Erreichen des Bremer Klimaziels bis zum Jahr 2038 klimaneutral zu sein, erfahre durch den Ausbau der Fernwärme einen deutlichen Schub. Entlang der Trassenführung können nach der Fertigstellung der Leitung weitere Verteilnetze ausgebaut werden. „Wenn künftig keine Ölheizungen mehr neu installiert werden dürfen, haben die Menschen entlang dieser Trasse die Chance, auf Fernwärme umzustellen,“ ergänzte Senatorin Schaefer.

Der Bau der Leitung durch den örtlichen Netzbetreiber Wesernetz ist ein wichtiger Meilenstein für den Kohleausstieg der SWB. Wenn die Leitung im Jahr 2023 fertig sei und das Blockheizkraftwerk in Bremen Hastedt den Betrieb aufgenommen habe, könne der letzte der ehemals drei SWB-Kohlekraftwerksblöcke stillgelegt werden, heißt es in einer Pressemitteilung.

Insgesamt investiert SWB mit der Verbindungsleitung und dem erdgasbetriebenen Blockheizkraftwerk 200 Mio. Euro in den Kohleausstieg und spart rund 2,5 Mio. Tonnen CO2 ein. Das entspricht etwa 14 Prozent der Bremischen Gesamtemissionen.

Weitere 25.000 Haushalte und das Mercedes-Werk beziehen künftig Fernwärme

Mit der neuen Verbindungsleitung erhalten zusätzlich rund 25.000 Haushalte und das Mercedes-Benz Werk Bremen die Fernwärme aus dem Müllheizkraftwerk. „Mit dieser großen Wärmemenge lässt sich solch ein Projekt finanzieren,“ beschreibt SWB-Chef Torsten Köhne die Grundvoraussetzung für den Leitungsbau.

Grundbedingung für die Finanzierung des Anschlusses weiterer Verteilnetze an die fertige Verbindungsleitung sei nun eine entsprechend große Anzahl von Kunden, die sich Fernwärme für ihre Gebäudeheizung wünschten. (hoe)