Wärme

Studie: Wärmepumpen und Fernwärme langfristig günstigste Heizformen

Für viele Verbraucher:innen stellt sich im Zuge des Gebäudeenergiegesetzes in den nächsten Jahren die Frage, in welche Heizung sie investieren wollen. Eine neue Studie des Ariadne-Projekts zeigt, langfristig sind Wärmepumpe und Fernwärme die günstigsten Versorgungsarten.
24.01.2024

Viele Verbraucher:innen werden die kommenden Jahre ihre Gas- und Ölheizung tauschen müssen, dann stellt sich die Frage, welche Heizform die günstigste und klimafreundlichste ist.

In einer neuen Analyse haben Ariadne-Forschende berechnet, wie hoch unterm Strich die Kosten für verschiedene Heiztechniken in bestehenden Wohngebäuden über einen Zeitraum von 20 Jahren angesichts zukünftiger Energieträgerpreise sowie der zu erwartenden CO2-Preisentwicklung sind. Ihr Fazit: Wird jetzt neu in einen Heizungsaustausch investiert, sind Wärmepumpen und Fernwärme nicht nur klimaschonender, sondern langfristig auch kostengünstiger als das Heizen mit Gas.

So ist die Fernwärme die günstigste Art des Heizens in der Modellrechnung für ein Einfamilienhaus: 30,9 Euro fallen pro Quadratmeter Wohnfläche im Jahr an, gefolgt von der Luft-Wasser-Wärmepumpe mit 31,0 Euro. Kombiniert man diese Wärmepumpen-Technologie mit einer hauseigenen PV-Anlage, sinken die Kosten sogar unter die der Fernwärme (30,7 Euro). Am teuersten sind Gas-Brennwertkessel, die 100 Prozent H2-ready sind, mit jährlichen Kosten pro Quadratmeter in Höhe von 50,7 Euro. Ein Gasbrennwertkessel kostet hingegen 37,1 Euro, ist allerdings laut GEG nicht mehr zulässig für den Heizungstausch, sobald eine kommunale Wärmeplanung vorliegt.

CO2-Preis entscheidend für die Wirtschaftlickeit 

Ähnlich sieht die Bilanz im Mehrfamilienhaus aus: Dort ist die Sole-Wasser-Wärmepumpe die günstigste Versorgungsform mit 20,7 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche im Jahr. Die Fernwärme kostet hier pro Jahr und Quadratmeter 21,0 Euro und eine Luft-Wasser-Wärmepumpe 21,1 Euro. Ein Gasbrennwertkessel schlägt pro Jahr und Quadratmeter mit 24,1 Euro zu Buche.

Bei den Modellrechnungen zeigt sich, der CO2-Preis spielt bei der Wirtschaftlichkeit der einzelnen Systeme eine entscheidende Rolle: Die Studienautor:innen gehen von einer Entwicklung von 95 bis 141 Euro pro Tonne bis 2030 aus. Bis 2040 könnten es 175 bis 309 Euro pro Tonne sein.

Details zur Methodik 

In ihrer Analyse betrachten die Forschenden aktuell anfallende Kosten für Kauf und Installation sowie die zukünftigen Betriebskosten für die verschiedenen Heizarten. Sie beziehen sich dabei auf aktuelle Regelungen (hinsichtlich GEG) und zukünftig zu erwartende Entwicklungen von CO2-Preis und Energieträgerpreisen. (lm)