Wärme

Tübingen sichert den weiteren Fernwärmeausbau dank Neckardüker

Die Stadtwerke Tübingen bauen ihr Fernwärmenetz seit vielen Jahren kontinuierlich aus. Damit das Netz weiterwachsen kann, muss der Neckar unterquert werden. Ein Düker verbindet nun beide Ufer des Flusses.
21.03.2024

Hier geht es für die Fernwärme unter dem Neckar hindurch: Oberbürgermeister Boris Palmer und swt-Geschäftsführer Ortwin Wiebecke in der Baugrube am Tunneleingang.

In Tübingen wird gebohrt und zwar am Neckarufer: Eine Spezialbohrmaschine bahnt sich ihren Weg in den Untergrund, um dort den Weg für eine 50 Meter lange Fernwärmeleitung zu machen, die das Netz der Südstadt mit der Innenstadt verbindet. Für die Stadtwerke Tübingen (swt) ist der sogenannte „Neckardüker“ ein Meilenstein Richtung Fernwärmetransformation.

74 Kilometer zählt das Fernwärmenetz der Stadtwerke bereits. In den vergangenen zehn Jahren wuchs es um rund 24 Kilometer. Weitere knapp 20 Kilometer sollen bis 2030 hinzukommen. Die Unterquerung des Neckars sei dabei besonders wichtig, um die Innenstadt mit erneuerbarer Wärme versorgen zu können, so der Versorger aus Baden-Württemberg.

Herausforderndes Großprojekt 

„Ein solches Bauvorhaben gab es in Tübingen bisher noch nicht“, sagte swt-Geschäftsführer Ortwin Wiebecke. „Eine Fernwärme-Leitung unter einem nicht gerade schmalen Fluss wie dem Neckar hindurchzuverlegen, ist eine Herausforderung. Aber eine, die sich lohnt, weil damit die Basis für unseren Fernwärmenetz-Ausbau entsteht. Deshalb ist dieser Schritt ein entscheidender für die Wärmetransformation in Tübingen.“

Zur Dekarbonisierung setzen die Tübinger unter anderem auf einen Mix aus Solarthermie, sowie Abwasser-Wärme. Bis 2030 soll die Fernwärme zu 30 Prozent und bis 2040 zu 80 Prozent aus erneuerbaren Quellen stammen. (lm)