Vattenfall zieht positive Zwischenbilanz bei der Wärmewende
Vattenfall hat eine positive Zwischenbilanz auf dem Weg zur klimaneutralen Wärmeversorgung in Berlin gezogen. Der Energiekonzern hat das in einer Klimaschutzvereinbarung mit dem Land Berlin definierte Ziel zur Halbierung der Kohlendioxid-Emissionen bis 2020 erreicht, wie Vattenfall der Deutschen Presse-Agentur mit Berufung auf den gemeinsamen Abschlussbericht mitteilte. Danach hat die Vattenfall Wärme Berlin AG, die in der Hauptstadt für das Fernwärmenetz zuständig ist, die CO2-Emissionen in den Berliner Heizkraftwerken bis 2020 im Vergleich zu 1990 mehr als halbiert - von 13,3 Millionen auf rund 5,1 Millionen Tonnen.
«Wir haben die vereinbarten Klimaziele sogar übertroffen», sagte Heike Tauber, bei der Vattenfall Wärme Berlin AG für das Thema Wärmewende verantwortlich. Der Trend setzt sich Vattenfall zufolge fort. Nach vorläufigen Berechnungen lagen die CO2-Emissionen 2021 bei 4,9 Millionen Tonnen. «Unser Ziel ist klar: Wir wollen bis 2030 aus der Steinkohlenutzung aussteigen und bis 2040 nur noch klimaneutrale Wärme anbieten», sagte Tauber. Dabei setze Vattenfall auf einen breiten Erzeugungsmix etwa aus Biomasse, Abwärme, Großwärmepumpen und Wärmespeicherung. Erdgas soll dem Energieversorger zufolge perspektivisch durch Wasserstoff und andere synthetische Gase ersetzt werden.
1,3 Mio. angeschlossene Wohneinheiten
Vattenfall betreibt in Berlin nach eigenen Angaben ein Stadtwärmenetz mit rund 1,3 Millionen angeschlossenen Wohneinheiten. Insgesamt rund 2000 Kilometer lange Trassenleitungen versorgen die Gebäude mit 80 bis 135 Grad heißem Wasser, das in den Häusern in Nutzwärme für Heizung und Gebrauchswarmwasser umgewandelt wird.
Das Berliner Fernwärmesystem gilt als eines der größten in Westeuropa. Vor einigen Jahren hatte das Land versucht, das Netz von Vattenfall zu übernehmen. Der Versuch scheiterte vor Gericht. Vattenfall prüft derzeit unter anderem einen Verkauf des Fernwärmegeschäfts in der Hauptstadt. (dpa/amo)