Alb-Donau-Kreis entscheidet sich für die Sammlung von Bioabfällen
Mehrere Jahre lang haben der Alb-Donau-Kreis und das Stuttgarter Umweltministerium um die nicht unerheblichen Mehrkosten der Biotonne gerungen, jetzt ist der Streit beigelegt. Spätestens ab dem 1. Januar 2023 wird im Alb-Donau-Kreis der Biomüll getrennt gesammelt. Das hat jetzt der Kreistag beschlossen. Ob es dabei ein Bring- oder Holsystem geben wird, ist noch offen. Der Alb-Donau-Kreis war der vorletzte Kreis in Baden-Württemberg, in dem ein Beschluss zur Getrenntsammlung von Bioabfällen noch ausstand.
„Ich freue mich, dass auch der Alb-Donau-Kreis jetzt zu den Kreisen gehören will, die die Bioabfälle getrennt erfassen, um sie effizient energetisch und zur Kompostierung nutzen zu können“, sagte Umweltminister Franz Untersteller zu der aktuellen Meldung. Dies sei „eine Entscheidung der Vernunft im Sinne einer besseren Kreislaufwirtschaft“. Dem hat sich Landrat Heiner Scheffold auch nie verschlossen, er befürchtete jedoch eine Erhöhung der Müllgebühren um bis zu 60 Prozent.
Die effiziente Umsetzbarkeit ist das Problem
Ein Beispiel für den Alb-Donau-Kreis könnte der Kreis Biberach sein. Auch dieser hat sich bis ins vorige Jahr die Einführung einer Biotonne noch verweigert. Doch dort gab es inzwischen eine Einigung: Der Landkreis wird in Bälde ein flächendeckendes, dezentrales Bringsystem mit vielen Behälterstandplätzen einführen. Die Kosten für ein Holsystem wären wegen der großen Ausdehnung des Kreises unverhältnismäßig hoch gewesen.
Untersteller appellierte an den noch letzten baden-württembergischen Landkreis ohne effiziente Bioabfallnutzung, den Kreis Sigmaringen, sich der sinnvollen und gesetzlich vorgeschriebenen Getrenntsammlung nicht weiter zu verschließen. „Bioabfälle“, so Untersteller, „sind eine wertvolle Ressource. Die Kreise selbst, der Klimaschutz und die Menschen profitieren von deren Nutzung.“ (sig)