BMU forciert Abfallvermeidung
Die Bundesregierung hat am Mittwoch die Fortschreibung ihres Abfallvermeidungs-Programms beschlossen. Es bündelt die gesellschaftlichen Anstrengungen und Ziele der Umweltpolitik zur Abfallvermeidung in Deutschland, teilt das Bundesumweltministerium (BMU) mit. Gleichzeitig mit der Verlängerung wird das Programm, das gemäß Kreislaufwirtschaftsgesetz alle sechs Jahre ausgewertet wird, aktualisiert.
In Zukunft liegt ein stärkerer Fokus auf der Beteiligung der Öffentlichkeit. Denn möglichst viele Bürger sowie Unternehmen sollen in ihrem Alltag aktiv Abfälle vermeiden. Dafür sind verschiedene Dialogformate vorgesehen, die Anfang 2021 starten.
Vorbild Baumarkt
In den letzten Jahren wurde einiges erreicht, stellt das BMU fest, aber es bleibe viel zu tun. Daher bündelt das Abfallvermeidungs-Programm neue Erkenntnisse und entwickelt neue Handlungsoptionen für die jeweiligen Akteure.
Dabei werden aktuelle Trends aufgegriffen: Supermärkte verkaufen Produkte zunehmend ohne Verpackung. Für Plastiktüten an der Kasse muss extra gezahlt werden, sofern sie nicht schon ganz verschwunden sind. Baumärkte folgen dem Prinzip "nutzen, statt besitzen" und verleihen Maschinen an ihre Kunden. Viele dieser Lösungen überträgt das Programm in Empfehlungen für konkretes Handeln von Bund, Ländern, Kommunen sowie Unternehmen und Verbrauchern.
Weitere Gesetzesänderung geplant
„Wiederverwenden, Reparieren, Gebrauchtes weitergeben – so gelingt die Abfallvermeidung“, sagt Bundesumweltministerin Svenja Schulze. „Im vergangenen Jahr haben wir mit den Verboten für Plastiktüten und überflüssiges Einwegplastik bereits wichtige Schritte beschlossen. In diesem Jahr will ich eine Gesetzesänderung durchsetzen, die Anbieter von To-go-Essen und -Getränken dazu verpflichtet, auch Mehrwegbehälter anzubieten.“ (hp)