Abfallwirtschaft

„Close the Glass Loop“ offiziell gestartet

Eine europäische Initiative von Glasherstellern und -recyclern setzt sich hohe Ziele bei der Sammlung. Auch die Kommunen sind dabei.
02.07.2020

Die Sammelquoten bei gebrauchten Glasverpackungen sollen bis 2030 auf 90 Prozent gesteigert werden.

In einer Online-Veranstaltung in Anwesenheit von Virginijus Sinkevičius, EU-Kommissar für Umwelt und Ozeane, ist am Dienstag die Glas-Recycling-Plattform „Close the Glass Loop“ gestartet. Träger sind führende europäische Verbände und Unternehmen aus den Bereichen der Glasherstellung und des Glasrecycling.

Ziel ist es, die Sammelquote bei gebrauchten Glasverpackungen, die derzeit bei 76 Prozent liegt, bis 2030 auf 90 Prozent zu steigern. Darüber hinaus soll auch die Qualität des Sammelgutes verbessert werden, so dass mehr Material in einem neuen Produktionskreislauf verwendet werden kann.

Ambitionierte EU-Quoten

Die EU hat jüngst neue Recyclingziele festgelegt. Die überarbeitete Richtlinie zu Verpackungen und Verpackungsabfällen erhöht die Recyclingziele für Glasverpackungen bis 2025 auf 70 Prozent und bis 2030 auf 75 Prozent pro Land. Dabei beruhen die neuen Quoten auf dem tatsächlichen Recycling von Verpackungsmaterialien – nicht nur auf den Sammelquoten. Dies bedeutet, dass erhebliche Anstrengungen unternommen werden müssen, um die Ziele zu erreichen. Dafür setzt sich "Close the Glass Loop" ein.

Der Grüne Punkt unterstützt die Plattform als Mitglied von PROsPA, der europäischen Allianz von Systemen der Produktverantwortung für Verpackungen in Frankreich, Großbritannien, Irland, Portugal, Österreich, Polen und Deutschland. „Während die Glasrecyclingquoten in Deutschland bereits seit Jahren über 80 Prozent erreichen, liegen die erreichten Quoten im europäischen Durchschnitt noch deutlich niedriger“, teilt das Duale System mit.

"Kommunen haben Schlüsselrolle"

 Zu den Gründungsmitgliedern der Plattform „Close the Glass Loop“ gehört auch ACR+ (The Association of Cities and Regions for sustainable Resource Management), die 1100 Kommunen in Europa vertritt. „Wir müssen europaweit die Erfassung von gebrauchten Glasverpackungen steigern, um mehr recyceln zu können. Die Kommunen haben dabei eine Schlüsselrolle“, so Michael Wiener, CEO Der Grüne Punkt.

„Das allein reicht aber nicht – die Glasverpackungen müssen auch so gestaltet sein, dass sie sich recyceln lassen", sagt Wiener. "Und natürlich muss auch die Infrastruktur zum Recycling vorhanden sein. Aus diesen Gründen ist die Zusammenarbeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette so wichtig.“ Europa insgesamt habe da noch Nachholbedarf. (hp)