Abfallwirtschaft

Creativ-Preis: der Ameisenbär auf der Kehrmaschine

Auf der IFAT vergibt der Verband kommunaler Unternehmen immer einen Creativ-Preis: Dieses Mal ging es um markante Ideen rund um die Kommunalfahrzeuge.
17.05.2018

Die Gewinner des Creativ-Preises nach der Verleihung im Rahmen der IFAT 2018

Gestern wurden auf der Umweltmesse IFAT in München die Preisträger des Creativ-Preises gekürt. In diesem Jahr stand der Creativ-Preis, den der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) alle zwei Jahre auf der IFAT verleiht, unter dem Motto „Das kreativ gestaltete Kommunalfahrzeug“. Er ist mit 1500 Euro dotiert. „Mit dem diesjährigen Preis sollen die kreativen Potenziale des kommunalen Fuhrparkes gewürdigt werden“, so Patrick Hasenkamp, VKU-Vizepräsident. „Fahrzeuge wie Müllautos sind ein wichtiges Aushängeschild für Abfallwirtschaftsbetriebe. Geschickt gestaltet sind sie ideale Werbeflächen für die Botschaften des Unternehmens.“

Die Preisträger in den drei verschiedenen Kategorien sind in diesem Jahr:

  • Kategorie Kleine Unternehmen (bis 199 Mitarbeiter): Abfallwirtschaft Potsdam-Mittelmark GmbH (APM)
  • Kategorie Mittlere Unternehmen (200-499 Mitarbeiter): Technische Betriebe Reutlingen
  • Große Unternehmen (über 500 Mitarbeiter): Wirtschaftsbetriebe Duisburg


Erläuterungen zur Preisvergabe

Sämtliche Wechselbehälter der Abfallwirtschaft Potsdam-Mittelmark GmbH tragen Graffiti-ähnliche Bilder, um Schmierereien auf den Containern zu vermeiden – eine Idee aus dem Betrieb selbst. Die Jury honorierte das ebenso wie die konsequente Verwendung der APM-Symbolfigur „Müllman“, zum Beispiel in unterschiedlichen Lebenslagen, zu Events oder Themen. Die Bilder zeigen wiedererkennbare Anlässe und Ereignisse der Region und stehen so auch für die authentische Verwurzelung der APM, so die Beurteilung der Jury. Mit dieser sympathischen Botschaft und Wirkung trete der Betrieb nahe an die Menschen heran und setze dafür musterhaft seine Betriebsmittel ein.

Zahlreiche Fahrzeuge der Technische Betriebe Reutlingen zeigen Tier-Bilder mit Botschaften. Der Jury gefiel die ganzheitliche Gestaltung der Wagen vom Chassis über die Aufbauten. Die dargestellten Tiere passen jeweils zum Einsatzzweck des Fahrzeuges und nehmen es positiv-kreativ auf, lautete das Urteil. So wurde etwa eine Kehrmaschine zum Ameisenbär, der gelitterte Abfälle vom Boden einsaugt – wie das Tier seine Nahrung. Dass die Idee zu dieser Gestaltung der Fahrzeugflotte aus der eigenen Belegschaft kam, würdigte die Jury als besonders gut.

Ausschlaggebend für den (sehr knappen) Sieg in der Kategorie der großen Unternehmen war das runde Gesamtkonzept mit großer Breitenwirkung der Wirtschaftsbetriebe Duisburg. Gemeinsam mit der Duisburger Wohnungswirtschaft riefen die Wirtschaftsbetriebe jugendliche Schüler der Sekundarstufe I in der Stadt zum Malwettbewerb auf, ihre Ideen für die Zukunft unter dem Motto „R(h)ein in Duisburg“ zu zeichnen. Nach Ansicht der Jury zeigten zwei große Akteure damit zugleich den Mehrwert der kommunalen Unternehmen für die Stadt. Sieben Siegermotive sind nun vollflächig auf Entsorgungsfahrzeugen, und jedes Motiv ist mit einer Aussage der Jugendlichen verbunden, wie „Haltet unser Duisburg sauber!“. Das ist aussagestark, öffentlichkeitswirksam und schafft sowohl für die Jugendlichen wie für den Betrachter eine Nähe zur eigenen Stadt. (al)