Abfallwirtschaft

Digitalisierung: 94 Prozent sehen Elektroschrott als Problem

In einer Bitkom-Befragung sprachen sich viele für die Digitalisierung aus, um das Klima zu schützen: Betrachten aber auch das Thema Elektroschrott kritisch.
21.10.2021

Der Elektroschrott stellt im Zeitalter der Digitalisierung ein immenses Problem dar.

Die Deutschen fordern von der Politik, die Digitalisierung stärker zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele einzusetzen: Insgesamt nehmen drei Viertel (74 Prozent) den Standpunkt ein, die Digitalisierung stelle eine Chance für das Klima dar, so das Ergebnis einer Befragung des Digitalverbandes Bitkom. 69 Prozent glauben, dass sich das 1,5-Grad-Ziel ohne Digitalisierung nicht erreichen ließe, heißt es in der Mitteilung weiter.


     

Gleichwohl sind unter den Bürgerinnen und Bürgern vor allem Nachteile der Digitalisierung in Bezug auf das Klima bekannt: 94 Prozent stimmen der Aussage zu, dass für die Herstellung technischer Geräte Rohstoffe ausgebeutet werden. Ebenso viele (94 Prozent) sehen als Nachteil die Verursachung von Elektroschrott.

22 Prozent haben ein Elektrogerät im falschen Müll entsorgt

Gerade die Entsorgung treibt die Menschen um: Viele Menschen tun sich schwer, wenn es um die fachgerechte Entsorgung von IT- und Elektrogeräten geht. So sagen 92 Prozent, durch herumliegende Altgeräte würden wertvolle Rohstoffe verschwendet. 40 Prozent geben aber auch zu, in ihrem Haushalt würde es zu viele ungenutzte Altgeräte geben. 39 Prozent empfinden die Entsorgung als zu aufwändig – und 22 Prozent haben schon mal ein Elektrogerät im Hausmüll entsorgt, weil sie nicht wussten, wie es richtig zu entsorgen ist.

38 Prozent der Menschen in Deutschland haben in den vergangenen 12 Monaten tatsächlich auch ein IT-Gerät entsorgt oder weitergegeben. PC-Zubehör wie Computermäuse, Tastaturen oder Webcams haben 17 Prozent aussortiert, jeder und jede Achte ein Smartphone (12 Prozent). Ein Zehntel (9 Prozent) hat sich von einem Desktop-PC getrennt und 7 Prozent von einem Fernseher. Monitore (5 Prozent), Drucker/Scanner (5 Prozent), Spielkonsolen (4 Prozent), Laptops/Tablets (je 3 Prozent) wurden von etwas weniger Menschen entsorgt.

Sammelstellen bei der Entsorgung vorne dabei

Nicht immer ist dies jedoch fachgerecht geschehen: Ein Achtel derer, die PC-Zubehör entsorgt haben, haben es in den Hausmüll geworfen (12 Prozent). Die übrigen brachten die Geräte zurück zum Händler (23 Prozent), zu einer Sammelstelle oder zum Recyclinghof (32 Prozent) oder verkauften bzw. verschenkten die Geräte (23 Prozent). Im Vergleich höherpreisige Geräte wie Smartphones landen eher nicht im Hausmüll (1 Prozent), sondern werden vor allem verkauft bzw. verschenkt (36 Prozent), zur Sammelstelle oder dem Recyclinghof gebracht (35 Prozent) oder beim Händler abgegeben (25 Prozent). Von 2022 nehmen auch Supermärkte und Discounter Altgeräte an. Damit dürfte sich die Rückgabequote aus Bitkom-Sicht demnächst deutlich erhöhen.

Näheres zur Umfrage finden Sie hier. (gun)