Recyclate etablieren sich im Stoffstrombild
Gut 14 Mio. Tonnen Kunststoff wurde vergangenes Jahr zur Herstellung von Plastikprodukten verwendet, wiederum 1,88 Mio. Tonnen stammten davon aus Recyclingprozessen. Damit hat die Kunststoffindustrie hierzulande einen Recyclinganteil von 12,3 Prozent.
Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Stromstoffbild Kunststoffe in Deutschland“ im Auftrag des BVSE (Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung) und 13 weiterer Stakeholer aus der Verpackungs- und Entsorgungswirtschaft. Das Marktforschungsunternehmen Conversio hat 50 Kunststoffproduzenten rund um ihren Herstellungsprozess und den Einsatz von Recyclaten befragt.
Recyclate in Bauprodukten auf Platz eins
Insgesamt wurden 2017 knapp 22 Mio. Tonnen Kunststoffe erzeugt, rund 14,4 Mio. Tonnen wurden für die Herstellung von Plastikprodukten eingesetzt. Von den 1,88 Mio. Tonnen Recyclaten sind wiederum 1,3 Mio. Tonnen Teil von Neuwaren. Lediglich 400 000 Tonnen sorgen für den Ersatz von Werkstoffen wie Beton, Holz oder Stahl. Der größte Einsatzort für Recyclate ist mit 758 000 Tonnen der Baubereich, gefolgt von Verpackungen mit 399 000 Tonnen und 198 000 Tonnen in der Landwirtschaft.
Insgesamt wuchsen die Kunststoffabfälle vergangenes Jahr auf 6,2 Mio. Tonnen an, zwei Jahre zuvor lag das Ergebnis geringfügig niedriger bei rund 5,92 Mio. Tonnen. Während 2,82 Mio. Tonnen davon werkstofflich verwertet wurden, wurden 3,14 Mio. Tonnen werkstofflich und 50 000 Tonnen rohstofflich verarbeitet. Damit erreicht die Verarbeitung zu Werkstoffen mit einer Steigerung von sechs Prozent im Vergleich zu 2015 ihren bisherigen Höchstwert. Mit gut einer Mio. Tonnen nehmen Kunststoffabfälle als Ersatzbrennstoff nach wie vor einen hohen Stellenwert ein. Aber auch die Müllverbrennung schluckt immernoch 2,14 Mio. Tonnen Kunststoff. (ls)