In Zeiten von Dieselskandal und drohenden Einfahrverboten für Dieselfahrzeuge sucht auch die Entsorgungsbranche nach neuen Möglichkeiten: In Pulheim und in Erftstadt testet der private Entsorger Remondis erstmalig den Einsatz von klimaneutralen Lastwagen. Sechs Iveco-Fahrzeuge mit Erdgasmotor (CNG) kommen in dieser Region zunächst zum Einsatz. Die Fahrzeuge werden mit Biomethan betrieben.

Für das Tanken haben Remondis und der regionale Erdgasversorger GVG Rhein-Erft in enger Zusammenarbeit mit Zukunft Erdgas in Hürth eine neue Erdgastanksäule installiert. Mit einer sogenannten Fast-Fill-Betankung dauert eine Beladung mit Erdgas etwa acht Minuten. Das Fahrzeug schafft anschließend im Arbeitsmodus eine Reichweite von circa 200 Kilometern. Acht Gastanks fassen dazu 640 Liter Erdgas. Das Kraftstoffgewicht beträgt dabei nur 88 Kilogramm. Im Gegensatz zu dieselbetriebenen Fahrzeugen ist die Reichweite zwar circa 400 Kilometer geringer, jedoch ist auch die umweltfreundliche Variante für eine pausenlose, routinierte Sammeltour in mittelgroßen Städten mehr als ausreichend, beteuert Remondis.

Bei den Fahrzeugen handelt es sich um dreiachsige Fahrgestelle mit gelenkter Nachlaufachse für bessere Wendigkeit. Die 26-Tonner sind mit 330 PS motorisiert. Um das permanente Anfahren verschleißfrei zu gestalten, sind alle Fahrzeuge mit einem Allison Getriebe ausgestattet. Das erlaubt dem Fahrer auch, sich voll auf den Verkehr zu konzentrieren. Sicherheit wird großgeschrieben: auf Wunsch von Remondis hat Iveco ein Abbiegeassistenzsystem eingebaut. Beim Setzen des Blinkers wird ein Monitor in der A-Säule rechts aktiviert. Der Fahrer hat den toten Winkel dann sicher im Blick. (al)