Abfallwirtschaft

Stadtreiniger Kassel: Orange Karte für sauberen Biomüll

Zu viele Störstoffe im Biomüll erschweren den Verwertungsprozess und schädigen das Kompostgeschäft. Eine Infokarte soll die Kasseler auf das Problem aufmerksam machen.
24.07.2018

Tobias Kilian Hupe und Sascha Borschert erinnern die Kasseler an das richtige Mülltrennen. Betriebsleiter er Stadtreiniger Kassel Dirk Lange, Ordnungs- und Abfalldezernent Dirk Stochla präsentieren die dazu gehörigen neuen Anhänger. (v.l.n.r.)

In diesen Tagen rücken die Stadtreiniger Kassel mit ihrem Waschmobil zum Biotonnenputz aus. Mit im Gepäck: Ein orangefarbener Anhänger, den die Mitarbeiter an jede saubere Tonne heften. Die Flyer sollen daran erinnern, welche Abfälle in den Biomüll gehören und welche nicht.

Für Entsorgungsunternehmen wird die zunehmende Zahl der Störstoffe, wie Plastiktüten, Glassplitter, sowie Restabfälle immer problematischer für den Verwertungsprozess. Mehr als 11 500 Tonnen Abfall konnten die Stadtreiniger im vergangenen Jahr zu Bioenergie oder Kompost weiterverarbeiten. Dabei kann jedoch nur möglichst reines Substrat an Gärtner und Landwirte weiterverkauft werden. Verunreiniger Biomüll würden das Absatzgeschäft gefährden und könne  auf Dauer nicht mehr angenommen werden, erklärt Dirk Lange, Betriebsleiter in Kassel.

Bioplastik ist für die Restmülltonne

Auch die sogenannte „Bio-Plastiktüte“ ist im Grunde genommen nicht für die braune Tonne geeignet. Da sie kaum von herkömmlichen Tüten zu unterscheiden ist, wird sie oft als Störstoff aussortiert, was Zeit und Geld kostet. Gelangt das "Bioplastik" doch in den Verwertungsprozess überschreitet die Dauer des Zersetzungsvorgangs längst die Produktionszeiten moderner Biogas- und Kompostierungsanlagen. Erst nach sechs Monaten ist das Material vollständig abgebaut. Nach wie vor sollten Grünschnitt, Speisereste und Co. in Zeitungspapier oder Papiertüten in der Tonne landen, so der Kasseler Entsorger. (ls)