Abfallwirtschaft

SW Singen zahlen „Windelgeld“

Verbraucher mit kleinen Kindern verursachen Müllberge im Volumen von etwa einer Tonne. Die Stadtwerke Singen fördern eine umweltfreundliche Alternative.
16.07.2020

Die Verwendung von Stoffwindeln könnte die Abfallberge drastisch verkleinern.

Konstanz, Regensburg und Vierkirchen bei München tun es schon, nun ist auch Singen am Hohentwiel in Baden-Württemberg dabei: Die Stadtwerke bezuschussen umweltbewusste Eltern, die ihre Kleinkinder nur noch mit Stoffwindeln wickeln, mit einmalig 100 Euro pro Kind. Diese neue Regelung verabschiedeten die Mitglieder des Betriebsausschusses der Stadtwerke in ihrer jüngsten Sitzung einstimmig. Auch inkontinente Menschen sollen von der Förderung profitieren können.

In den ersten Lebensjahren produziert ein Neugeborenes rund 5500 Windeln mit dem geschätzten Gesamtgewicht von einer Tonne. Bei rund 450 Geburten jährlich sind das in Singen 45 Tonnen Windelmüll, rechnen die Experten der Stadtwerke vor. Durch die Verwendung von Stoffwindeln ließe sich dieser Müllberg drastisch verkleinern, so die Stadtwerke weiter. Mit dem Windelgeld gefördert werden Eltern, deren Kind maximal drei Jahre alt ist und die ihren Wohnsitz in Singen haben.

Unterstützung auch bei Krankheit

Gleiches gilt auch für Menschen mit Inkontinenz. Sie können ebenfalls die finanzielle Hilfe in Anspruch nehmen, wenn sie in Singen wohnhaft sind und eine ärztliche Bescheinigung ihres Handicaps vorweisen.

„Windelgeld" für Stoffwindeln ist vergleichsweise neu. Andere Stadtwerke beziehungsweise Kommunen bezahlen auf Antrag eine gleichnamige Förderung, um Familien mit Kleinkindern und Senioren bei den Müllgebühren zu unterstützen, deren Höhe sich unter anderem nach dem Gewicht der entsorgten Abfälle errechnet. (hp)