Abfallwirtschaft

Thailand will keinen Elektroschrott mehr ins Land lassen

Nachdem China zum Jahreswechsel einen Importstopp für Elektroschrott aussprach, zieht nun Thailand nach. Der VKU mahnt, Deutschland müsse sich besser um seinen eigenen Abfall kümmern.
17.08.2018

In Deutschland werden noch zu wenige Altgeräte gesammelt. Derzeit ist die Quote bei etwa 45 Prozent; das EU-Ziel für 2019 liegt bei 65 Prozent.

Thailand will künftig keinen Plastik- und Elektroschrott aus anderen Ländern mehr aufnehmen. Die Militärregierung in Bangkok kündigte am Donnerstag ein neues Gesetz an, das solche Abfall-Importe strikt verbietet. Umweltminister Surasak Kanchanarat sagte der Tageszeitung «The Nation»: «Wir müssen eine gute Umwelt und die Gesundheit unserer Bürger vor die industrielle Entwicklung stellen.» Die Neuregelung soll innerhalb der nächsten beiden Jahre in Kraft treten.

Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU), der auch Entsorgungsbetriebe vertritt, sprach von einem deutlichen Signal. «Die asiatischen Länder senden uns mit ihren Importverboten eine klare Botschaft: Wir müssen uns besser um unseren eigenen Abfall kümmern.» Dafür gelte es, Müll zu vermeiden. Produkte müssten recyclingfähig und reparierbar sein. Es helfe zudem, wenn Bürger Altgeräte zu kommunalen Recyclinghöfen bringen - und nicht illegalen Schrottsammlern überlassen.

In Thailand waren steigende Mengen aus der EU gelandet

In Thailand waren in den vergangenen Monaten enorme Mengen an Elektromüll aus der EU, den USA sowie Japan, Hongkong und Singapur gelandet. Nach Medienberichten kamen große Teile davon illegal ins Land. Zuvor hatte China – bislang der größte Importeur – ein weitgehendes Einfuhrverbot für solchen Müll verhängt. Thailand selbst ist einer der größten Produzenten von Plastikmüll. Viel davon landet im Meer. (dpa/al)