Abfallwirtschaft

Tiefergelegter Müll

In Hamburg wird der Hausmüll künftig unter der Erde gelagert, bis die Stadtreinigung zur Abholung kommt. Das soll das Stadtbild verbessern und die Entsorgung erleichtern.
07.09.2018

Stinkende Müllsäcke am Straßenrand gehören dank der unterirdischen Sammelbehälter der Vergangenheit an.

Die Hamburger Stadtreinigung geht neue Wege: „Stadtteile mit dichtem Altbaubestand sind für die Müllabfuhr ein Problem“, erklärte Umweltstaatsrat Michael Pollmann. Oft gäbe es vor Ort zu wenig Raum für die privaten Mülltonnen, was nicht mehr in den Hinterhof oder Müllraum passt, wird dann auf die Straße verlagert.

Vor allem in den Stadtteilen Eimsbüttel und Altona war die Problematik drastisch. Die Anwohner verpackten ihren Hausmüll in rosa Tüten, die bei der Entsorgung oft aufrissen und die Gegend vermüllten. Dafür hat sich die Stadtreinigung eine Lösung einfallen lassen und weiht nun den ersten öffentlichen Unterflurcontainer in Eimsbüttel ein. Auf privatem Grund gibt es bereits 17 dieser unterirdischen Müllbehälter.

Bis 2019 weitere 41 Unterflursysteme geplant

Rund 28 rosa Restmüllsäcke pro Woche und damit 1500 Säcke pro Jahr sollen dadurch von den Straßen verschwinden. In ganz Hamburg gibt es bereits 635 Unterflursysteme an mehr als 210 Standplätzen. Insgesamt schafft das Abhilfe für rund 8000 Haushalte.

Die unterirdischen Container sind wahre Vielfraße: In den drei Kubikmeter großen Behältern passt der Abfall, der sonst in 50 Säcken eingetütet wird. In Altona sollen bis 2019 rund 92 Prozent der Haushalte „sackfrei“ werden, dafür sollen in den kommenden Monaten 136 neue Standplätze geschaffen werden – 95 davon als Oberflur- und 41 als Unterflursysteme auf öffentlichem Grund. (ls)