Verpackungen, die nicht oder schlecht recycelbar sind, werden ab dem kommenden Jahr in Deutschland teurer. Das teilte die Zentrale Stelle Verpackungsregister (ZSVR) mit, eine neue Behörde, die alle Verpackungen auf ihre Recyclingfähigkeit hin untersucht und klassifiziert. Dies wurde nötig, weil das neue Verpackungsgesetz die Produktverantwortung für Verpackungen deutlich anspruchsvoller regelt. Schon bei der Konzeption der Verpackung sollen die Umweltauswirkungen bedacht und im Preis spürbar werden.

„Verpackungen haben grundsätzlich eine wichtige Schutzfunktion, aber in puncto Vermeidung und Verwertung gibt es noch deutliches Verbesserungspotential“, sagt Gunda Rachut, Vorstand der ZSVR. Ab Januar 2019 kann die neue Behörde dann Sanktionen aussprechen, falls das Design bestimmter Verpackungen deren Wiederverwendbarkeit ausschließt oder falls ein Recycling nicht möglich ist.

Nicht recycelbare Verpackungen sollen mehr kosten

Eine erste Orientierungshilfe für die Festlegung, welche Verpackungen recyclinggerecht sind, ist in Arbeit. Sie wird im Rahmen eines Konsultationsverfahrens mit den betroffenen Städten und Landkreisen diskutiert. Grundlage dieses Diskussionsprozesses ist eine Leitlinie, die im Einvernehmen mit dem Umweltbundesamt erstellt wurde. Sie ist vergleichbar mit der Orientierungshilfe für die dualen Systeme, die das System „Gelbe Tonne / Gelbe Säcke“ deutschlandweit organisieren.

Gunda Rachut fasst zusammen: „Die Entsorgung nicht oder schlecht recycelbarer Verpackungen muss künftig mehr Geld kosten.“ Verpackungen, die hingegen in den Wertstoffkreislauf zurückgeführt werden könnten, würden bessergestellt. Ob die neue Richtlinie allerdings ohne lange Vorlaufzeiten umgesetzt werden kann, erscheint unsicher, denn die Bewertung der Recyclingfähigkeit von Verpackungen ist bislang von Wertstoff zu Wertstoff relativ unterschiedlich. (sig)