ÖPNV

Die Leitstelle sorgt für Sicherheit

In Leipzig startet die zweite Etappe des Projekts „Absolut“ zum autonomen Nahverkehr. Im Fokus steht die Ablösung des Sicherheitsfahrers.
09.11.2023

Der autonome Bus zwischen Messe und BMW-Werk in Leipzig soll bald ohne Sicherheitsfahrer auskommen.

In den Jahren 2019 bis 2022 waren im Leipziger Norden autonom fahrende Shuttlebusse unterwegs. Die Strecke war sieben Kilometer lang und ging vom Messegelände zum BMW-Werk. Nach einer Aufbauphase wurden dabei auch Fahrgäste befördert. Das Forschungsprojekt lief unter dem Namen Absolut – „Automatischer Busshuttle selbstorganisierend zwischen Leipzig und dem BMW-Terminal“. Nun startet Absolut in eine zweite Phase.

In der ersten Phase wurde das Gesamtsystem einer hochautomatisierten bedarfsgesteuerten ÖPNV-Landschaft entwickelt, aufgebaut und getestet. Dabei war aber immer ein Sicherheitsfahrer an Bord. Der soll in der zweiten Phase irgendwann nicht mehr nötig sein.

Die Leitstelle bekommt Fernzugriff

Er wird durch eine ortsfeste technische Aufsicht in einer Leitstelle ersetzt, wie es das Gesetz zum Autonomen Fahren ermöglicht. Die Leitstelle bekommt dabei einen Fernzugriff auf das Fahrzeug. Im Projekt Absolut II wollen die Partner unter anderem die Schnittstellen zwischen den Systemkomponenten auf einer herstellerneutralen und offenen Basis entwickeln.

Daran arbeiten insgesamt zehn Partner aus Industrie, Kommune und Forschung. Ziel ist eine technische Lösung, die im Endausbau die Betreuung mehrerer Fahrzeuge durch einen Mitarbeiter ermöglicht. Auf diese Weise könne sich ein echtes Skalierungspotential eröffnen.

Konsortialführer sind die Leipziger Verkehrsbetriebe. Sie bündeln die Arbeit von Advanced Navigation Solutions ANavS, BitCtrl Systems, FSD - Zentrale Stelle, glts cotech, IKEM - Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität, INIT, Sedenius Engineering, Stadt Leipzig und Technische Universität Dresden. Weitere assoziierte Partner sind die Leipziger Messe und die BMW Group Werk Leipzig.

Das Projekt Absolut II läuft bis 2026. Es hat ein Gesamtvolumen von rund 12 Millionen Euro. Gefördert wird es durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. (wa)