ZfK-NachhaltigkeitsAWARD 2024


"Die Auszeichnung mit dem ZfK-NachhaltigkeitsAWARD hat die Motivation unserer Mitarbeiter absolut gesteigert. Sie haben einen richtigen Schub bekommen, weil sie merken, dass ihre Projektideen auch umgesetzt und vor allem nicht belächelt werden. Diese Auszeichnung freut mich besonders, weil jedes Unternehmen jetzt sehen kann, wie man mit einfachen Mitteln und viel Engagement der Mitarbeiter erfolgreich etwas umsetzen und einen Beitrag vor Ort zum Thema Nachhaltigkeit leisten kann".
Martina Butz, Geschäftsführerin der Stadtwerke Hanau, Gewinner des AWARDS in Silber in 2023 im Bereich Wasser/Abwasser
© ZfK
"Dieser AWARD ist eine schöne Bestätigung für uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Wir werden diese Auszeichnung auch gut für die Kommunikation mit Bürgerinnen und Bürgern sowie Politik und Verwaltung nutzen können. Das gibt uns zusätzlichen Rückenwind für die Umsetzung der Wärmewende in Münster".
Sebastian Jurczyk, Geschäftsführer der Stadtwerke Münster (einer von drei Gewinnern in der Kategorie Digitalisierung in 2023)
© ZfK
  • Hier lesen Sie den Sonderteil zum ZfK-NachhaltigkeitsAWARD.

Die Ausschreibung für den ZfK-NachhaltigkeitsAWARD 2024 hat begonnen. Die Bewerbungsfrist geht bis 15. Dezember. Mit dem Preis will die Zeitung für kommunale Wirtschaft (ZfK) das Engagement kommunaler Unternehmen in den Bereichen Klima- und Ressourcenschutz würdigen und den vielen innovativen Projekten eine bundesweite Aufmerksamkeit verschaffen und dadurch auch andere Unternehmen zum Nachahmen anregen.

Preisvergaben  in fünf Kategorien

Verliehen werden die AWARDs in den Kategorien "Energie", "Entsorgung", "Mobilität","Wasser/Abwasser" sowie "Digitalisierung". In den ersten vier Kategorien wird die Auszeichnung in Gold, Silber und Bronze verliehen, der Preis in der Kategorie Digitalisierung gibt es einen Hauptpreis. Mit diesem soll der Scheinwerfer auf Projekte gerichtet werden, bei denen der Einsatz digitaler Technik maßgeblich zur Nachhaltigkeit beiträgt. Außerdem wird auch ein Preis der Redaktion vergeben.

Verleihung auf eigener ZfK-Nachhaltigkeitskonferenz im Juni 2024

Die Preisverleihung findet Mitte Juni 2024 erneut im Rahmen einer eigenen ZfK-Nachhaltigkeitskonferenz statt. Diese Tagung widmet sich ganz dem Thema "Nachhaltigkeit" und stellt etwa Best-Practice-Beispiele von Dekarbonisierungs- und Nachhaltigkeitsstrategien kommunaler Unternehmen in den Fokus. Außerdem wird es um regulatorische Herausforderungen gehen, das Netzwerken wird dabei natürlich nicht zu kurz kommen. Sobald das genaue Datum und der Ort der Konferenz feststeht, werden wir das entsprechend hier aktualisieren und bekannt geben.

Gibt es offene Fragen? Unklarheiten? Unser stv. Chefredakteur Hans-Peter Hoeren steht Ihnen gerne für weitere Auskünfte zur Verfügung unter: h-hoeren@zfk.de oder 0160-9490-0705.

Hier sehen einen Kurzfilm zum ZfK-NachhaltigkeitsAWARD:

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Preisträger 2023

Preis der Redaktion

Neustadt am Rübenberge - Klimaquartier auf dem Rübenberge

Die Stadtwerke Neustadt am Rübenberge aus Niedersachsen realisieren in ihrem neuen Quartier eine klimaneutrale Wärmeversorgung. Nur neun Monate dauerte es von der Idee bis zum Spatenstich des Projektes. Das Quartier wird bis zu 700 Wohneinheiten umfassen und rund 1560 Menschen eine neue Heimat bieten. Für die 80 Mitarbeiter:innen ist es das erste Projekt mit klimaneutraler Wärme. Die Häuser werden über ein Kaltes Nahwärmenetz versorgt, welches eine Kollektorfläche von 15.400 m² und 4,5  Kilometer Netzleistung in seinem Endausbau umfassen wird. Der Kollektor wird dabei auf einem Teilstück von 13.500 m² doppellagig verlegt.

ZfK-Chefredakteur Klaus Hinkel würdigte das Projekt mit den Worten: "Wärmewende funktioniert, wenn es Leute in die Hand nehmen, die etwas davon verstehen und sich vor Ort genau auskennen. Engagiert, entschlossen und mit viel Know-how. Beim Team der Stadtwerke Neustadt am Rübenberge ist die 'Deutschland-Geschwindigkeit' längst Realität."

Energie

  • Die Gewinnerinnen und Gewinner des ZfK-NachhaltigkeitsAWARDs 2023 in der Kategorie Energie.

Wasserstoffwärmeinsel Linnich

Die Gelsenwasser AG möchte mit ihrem Projekt nachweisen, dass die bestehende Netzinfrastruktur für die zukünftige Versorgung mit Wasserstoff verwendet werden kann. Auf der Wasserstoffwärmeinsel in Linnich testet die Gelsenwasser Energienetze (GWN) seit Oktober 2022, welche betrieblichen Abläufe und technischen Regelwerke für eine Wärmeversorgung mit 100 Prozent Wasserstoff angepasst werden müssen.

Auf einer Teststrecke von rund 130 m wird in das bestehende Gasverteilnetz aus den 90er Jahren Wasserstoff eingespeist und damit sowohl die GWN-Betriebsstelle als auch eine Werkshalle beheizt. Eingespeist wird H2 über Flaschenbündel und gelangt durch das vorhandene Erdgasnetz in H2-ready-Brennwertgeräte, mit denen die Gebäude geheizt werden und Warmwasser produziert wird.

Nachhaltige Wärmeversorgung im Industriegebiet Nordwest

Die Stadtwerke Grevesmühlen in Mecklenburg-Vorpommern haben im Rahmen des Projekts „Grünes Industriegebiet Nordwest“ eine Strategie aufgestellt, wie eine bedarfsgerechte Wärmeversorgung für die Zukunft in Grevesmühlen sichergestellt werden kann. Auf dem Weg zur Erreichung dieser Ziele begleitet die Novocarbo den Versorger, welcher auf Kohlenstoffabscheidung und regenerative Energieerzeugung spezialisiert ist.

Das Unternehmen baut sogenannte Carbon Removal Parks, die es ermöglichen, CO2 in Form von Biomassekarbonisat zu binden. Bei dem Pyrolyseprozess entsteht Wärme, die die Grevesmühler in ihr Fernwärmenetz einspeisen. Im Gewerbegebiet Grevesmühlen entsteht eines der ersten Pilotprojekte dieser Art von Novocarbo. Ab der Heizperiode 2023 soll es bis zu 2000 MWh an Abwärme pro Jahr in das Wärmenetz einspeisen und gleichzeitig ca. 8000 Tonnen CO2 abspeichern. Dadurch wird der Anteil der grünen Wärme in Grevesmühlen von derzeit rund 60 auf 75 Prozent ansteigen.

Fernwärme für Springe

Die niedersächsischen Stadtwerke Springe bauen in der gleichnamigen 30.000-Einwohnerstadt ihr eigenes Fernwärmenetz basierend auf einer überwiegend regenerativen Wärmeversorgung auf. Ermöglicht wird dies durch die Förderung der nationalen Klimaschutzinitiative. 2017 wurde dann mit einer geplanten Anfangsinvestition von 8 Mio. Euro begonnen, eine 4,6 km lange Versorgungstrasse quer durch die Kernstadt zu verlegen. Ziel war es, Wärmeüberschüsse aus bestehenden Biogasanlagen zu nutzen.

Mittlerweile versorgt das Netz 157 Gebäude und hat eine Gesamtanschlussleistung von 6,6 MW. Die Energieerzeugung hierfür erfolgt in der Grundlast ganzjährig aus der Biogasanlage. Für die Mittellast steht ein Holz-Hackschnitzel-Kessel mit 2,4 MW Leistung bereit. Die Spitzenlast und Ausfallsicherheit wird von einem Gaskessel mit 3 MW Leistung abgedeckt sowie einer Power-to-Heat Anlage mit 2 MW, die Stromüberschüsse in Wärme umwandelt. Der Anteil der grünen Fernwärme liegt derzeit bei über 77 Prozent. Die ursprüngliche Projektierung sah einen Endausbau bis 2030/33 auf eine Gesamtanschlussleistung von 15 MW vor.
 

 

Entsorgung

  • Die Gewinnerinnen und Gewinner des ZfK-NachhaltigkeitsAWARDs 2023 in der Kategorie Entsorgung

Der Klamoddekurier

Die Idee für das Projekt „Klamoddekurier“ entstand bei der Durchsicht der Restmüllanalyse in Frankfurt am Main vom Frühjahr 2022: Rund ein Fünftel der Altkleider landet in Altkleider-Behältern und Kleiderkammern, die anderen vier Fünftel im Restmüll. Um die Wiederverwertungsquote zu erhöhen, hat die Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH (FES) das Projekt "Klamoddekurier" initiiert.

Die Idee dahinter: Alttextilien werden direkt an der Wohnungstür abgeholt, und zwar emissionsfrei mit einem Lastenrad per Online-Termin. Innerhalb von knapp drei Monaten kamen so 184 Abholungen, etwa 2,5 t Alttextilien zusammen. Diese werden sortiert und die wirklich gut erhaltenen Textilien an karitative Einrichtungen weitergegeben. Der Service wird schrittweise auf ganz Frankfurt ausgeweitet. An diesem Projekt erprobt die FES auch eine vollautomatische Disposition mit Tourenplanung, was auch auf ihre Digitalisierungsprojekte in anderen Bereichen, wie der Entsorgungslogistik und Straßenreinigung, einzahlt.

Mehrweg- und Reparaturbonus

Die Abfallvermeidung ist als höchstes Ziel der Abfallhierarchie oftmals nur erreichbar, wenn Verhaltensänderungen erreicht werden. Dies erfordert in der Regel ein Umdenken in der täglichen Routine. Deshalb hat die kommunale Awista eine Zuschusszahlung für umweltfreundliche Mehrwegprodukte eingeführt. Die reine Bezuschussung von Mehrwegwickelsystemen für Babys und Kleinkinder wurde nun auf alle Altersgruppen ausgeweitet sowie auf Mehrwegmenstruationsartikel.

Zudem ist als weiterer Anreiz der Reparaturbonus für haushaltsübliche Elektrogeräte eingeführt worden. Beide Maßnahmen honorieren diejenigen, welche auf Mehrwegprodukte setzen (Mehrwegbonus) oder das defekte Elektrogerät einer Reparatur zuführen, anstatt es wegzuwerfen (Reparaturbonus). Grundsätzlich ist die Beantragung der Förderzuschüsse sehr einfach gehalten, um keine zusätzlichen bürokratischen Hürden und somit Hemmschwellen für die Bürger*innen des Landkreises zu schaffen. Es werden jeweils 20 Prozent der Rechnungssumme bzw. max. 50 Euro pro Person gefördert. Die Bezuschussung soll die Bürger*innen animieren, ihr Konsumverhalten zu überdenken und nachhaltiger zu leben.

Die Bibliothek der Dinge 

Eine Bohrmaschine wird in ihrem "Leben" durchschnittlich nur neun Minuten genutzt. Warum also kaufen und nicht leihen? Genau hier setzt das Projekt "Leihothek – eine Bibliothek der Dinge" an. Dahinter steckt eine Kooperation der Abfallwirtschaftsbetriebe und eines Start-ups aus Münster. Das kommunale Unternehmen hat bereits die "analoge" Leihothek (Ladenlokal) unterstützt und führt diese Unterstützung jetzt auch bei der Leihothek 2.0 fort. Die Leihothek 2.0 ist aufgebaut wie eine Packstation, die Ausleihe der Gegenstände erfolgt digital via Smartphone oder PC.

Über gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit sowie Aktionen sensibilisieren beide Partner gemeinsam für Abfallvermeidung. Die Idee "Leihothek 2.0" soll dabei im nächsten Schritt durch weitere Stationen zur Online-Ausleihe in Münster "Schule machen". Die Kooperation soll weiter ausgebaut werden. Zum Beispiel ist es denkbar, in naher Zukunft auch Leihotheken auf den Recyclinghöfen der Abfallwirtschaftsbetriebe Münster aufzustellen. Und: Die Idee der Leihothek soll mittelfristig auch in andere Städte getragen werden.
 

Mobilität

  • Die Gewinnerinnen und Gewinner in der Kategorie Mobilität des ZfK-NachhaltigkeitsAWARDs 2023

"Hin & Wech: Bedarfs-Shuttle statt Linienbus"

Im schleswig-holsteinischen Neumünster ersetzen seit August vergangenen Jahres fünf On-Demand-Shuttles mit dem Namen "Hin & Wech" an Sonntagen den gesamten Busverkehr. Die hundertprozentige Umstelung des ganzen Stadtverkehrs an einem kompletten Bedienungstag ist laut SWN das Alleinstellungsmerkmal dieses neuen Angebots. Das erste Fazit nach fünf Monaten: Am Wochenende fahren weniger leere Busse. Die Fahrgastzahl ist sonntags um über 30 Prozent gestiegen; Tendenz weiter steigend. Künftig soll die Zahl der Fahrzeuge auf sieben gesteigert werden, darunter ein vollelektrisches und drei Hybridautos.

Der Service wird über eine kostenlose App oder telefonisch per Service-Hotline gebucht. Bei der Buchung wird angezeigt, wo sich die nächste virtuelle Haltestelle befindet, wie lange der Fahrgast dorthin benötigt und wann das Fahrzeug ihn abholt. Als Bestandteil des ÖPNV gilt für den Service der Bustarif plus ein Komfortzuschlag von einem Euro pro Person und Fahrt. Mittlerweile werden am Freitagabend, Samstagmorgen und -abend und den kompletten Sonntag über in Neumünster Linienbusse komplett durch diesen Service substituiert. So wird die Mobilitätswende neu gedacht. CO2-Einsparungen von 23,5 Tonnen pro Quartal zahlen zusätzlich auf das Klimaschutzkonzept der Stadt ein.

Das B-Wagen-Projekt

Dass es sich lohnen kann, alte Stadtbahnwagen zu modernisieren, statt sie sofort komplett zu ersetzen, zeigt das "B-Wagen-Projekt" der Dortmunder Stadtwerke AG. Als die Hochflurflotte auf 90 Wagen aufgestockt werden musste, entschied man sich, lediglich 26 Neufahrzeuge zu bestellen und die 64 vorhandenen B80-Wagen mit eigenem Personal und Know-how zu modernisieren. Eine besondere Herausforderung dabei war die Verringerung der Flurhöhe um zwei Zentimeter, um Barrierefreiheit zu erreichen.

Eine Besonderheit ist zudem die Kombination aus Fahrzeugdämmung, -belüftung und -klimatisierung. Dadurch konnte die installierte Heizleistung um mehr als 70 Prozent reduziert werden. Die Strategie lohnte sich sowohl wirtschaftlich als auch unter Klimagesichtspunkten. Der Stromverbrauch der Gesamtflotte sank um rund 12,5 Prozent, durch die Weiterverwendung der Rohbauten und Gestelle wurden rund 2000 Tonnen CO2 eingespart. Die Anschaffung von Neufahrzeugen hätte insgesamt rund 85 Mio. Euro mehr an Investitionen erfordert.

"Spritsparmodell"

Vorausschauend fahren und dadurch weniger Kraftstoff verbrauchen und die Umwelt schonen – das ist das Ziel des Spritsparmodells der Stadtwerke Neuss. Etwa 90 Prozent der 140 Busfahrer machen mit. Wer besonders wenig Sprit verbraucht, erhält einen finanziellen Bonus. Dazu haben die Stadtwerke Neuss in allen Bussen eine entsprechende Hard- und Software installiert. Der Rechner hat Zugriff auf die Datenleitung im Fahrzeug. LED-Lichter und akustische Signale warnen die Fahrer, wenn sie einen zu hohen Spritverbrauch haben.

Ein weiteres Ziel des Pojekts ist es, den Stress beim Fahren zu reduzieren. Die Berufsgenossenschaft hat deshalb die Anschaffung der EDV-Technik finanziell unterstützt. Auch die drei bereits in Betrieb genommenen E-Busse sind bereits mit Messeinrichtungen für das Spritsparmodell ausgerüstet. So soll der Stromverbrauch beim Fahren reduziert werden. Durch die Maßnahmen spart der kommunale Versorger bei seinen dieselbetriebenen Bussen etwa 210 Tonnen CO2 pro Jahr ein. Bis 2029 soll die Busflotte komplett auf emissionsfreie Antriebe umgerüstet sein.

Wasser/Abwasser

  • Die Gewinnerinnen und Gewinner des ZfK-NachhaltigkeitsAWARD 2023 in der Kategorie "Wasser/Abwasser"

"Zustandsbewertung Wasserversorgungsanlagen"

Der Wasserversorger Hessenwasser hat eine eigene Bewertungssystematik entwickelt, mit der Schwachstellen der Trinkwasser-Infrastruktur systematisch erfasst und Handlungsempfehlungen abgeleitet werden können. Die Systematik beleuchtet gezielt Nachhaltigkeitsaspekte und ermöglicht eine risikobasierte Betrachtung und Priorisierung der notwendigen Investitionen. Dies schafft die Voraussetzungen für eine nachhaltige Instandhaltungsstrategie und eine Beseitigung von Schwachstellen und Mängeln mit möglichst geringem Ressourcenaufwand. Hessenwasser setzt daher beispielsweise für die Wasserbehälter auf Sanierung statt Neubau.

Anstoß zu der Innovation war der Mangel an Vorgaben im entsprechenden offiziellen Regelwerk der Branche. Die Anwendung wird seit mehreren Jahren auch anderen Wasserversorgern als Dienstleistung angeboten. Seit 2019 wurden nach eigenen Angaben Hunderte Wasserversorgungsanlagen in drei Bundesländern damit bewertet. Zudem ist das Know-how in die Erstellung der Wasser-Information Nr. 102 (Juli 2022) des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches (DVGW) eingeflossen. Die Nutzungsdauer von Anlagen und Komponenten kann durch die Bewertungssystematik über Jahrzehnte verlängert werden.

"Hanauer Wimmel-Wiese"

Die Förderung der Artenvielfalt und des Umweltschutzes stehen im Mittelpunkt des Projekts "Hanauer Wimmel-Wiese". Die Stadtwerke Hanau haben gemeinsam mit dem örtlichen Umweltzentrum ein kleines Biotop mitten in der Innenstadt geschaffen. Auf einem parkähnlichen Gelände rund um das Wasserwerk II wurden Obstbäume, Büsche und Stauden geplanzt sowie Gehölze und Pflanzen für heimische Insekten angelegt. An der Fassade des Wasserwerkes wurde für kleine Vogelarten und Fledermäuse ein Heim geschaffen und ein nicht mehr genutztes Wasserfilterbecken wurde zum Lebensraum für Fische, Amphibien und Enten umgewandelt.

Durch die aktive Einbindung der Mitarbeiter*innen in das Projekt und regelmäßige Führungen für interessierte Besuchergruppen wird zudem Bildungsarbeit für Nachhaltige Entwicklung geleistet und über den Tellerrand der Energie- und Trinkwasserversorgung hinausgeschaut.

"Klimaneutrale Wassergewinnung und -aufbereitung als Teil der NEW-Nachhaltigkeitsstrategie"

Die NEW NiederrheinWasser GmbH hat sich nach eigenen Angaben als eines der ersten Wasserversorgungsunternehmen in Deutschland für die klimaneutrale Produktion und Aufarbeitung der rund 20 Mio. Kubikmeter Trinkwasser am Niederrhein nach BS PAS 2060:2014 zertifizieren lassem. Die Vermeidung und Reduzierung von CO2-Emissionen wird über einen Emissionsreduktionsplan gesteuert. So werden mittlerweile acht Wasserwerksstandorte mit Ökostrom versorgt und der Fuhrpark sukzessive auf E-Fahrzeuge umgestellt.

Nicht vermeidbare Emissionen werden durch CO2-Zertifikate kompensiert. NEW NiederrheinWasser gilt als Vorreiter in der NEW-Gruppe in Sachen Energiemanagement und Nachhaltigkeit und damit auch mit Blick auf die Erreichung der Zielmarke CO2-Neutralität.

Digitalisierung

  • Die Gewinnerinnen und Gewinner in der Kategorie Digitalisierung des ZfK-NachhaltigkeitsAWARDs 2023.

Um Fehlinvestitionen in Energieinfrastrukturelemente zu vermeiden, braucht es höchste Transparenz vor allem bezüglich der Entwicklung des Energiebedarfs sowie der Modellierung nachhaltiger Versorgungslösungen. Ziel der digitalisierten und sektorgekoppelten Energieleitplanung (ELP) ist die bestmögliche Vorhersagekraft zukünftiger Versorgungsoptionen auf Einzelgebäudeebene mit Hilfe eines Geoinformationssystem-gestützten digitalen Zwillings unter Anwendung von Machine Learning Elementen. Um für 160 gasversorgte Konzessionskommunen einen Transformationsplan durch eine digitale ELP zeitnah sicherzustellen, liegt der Fokus auf "Skalierung durch Automatisierung". So soll ein "Energieleitplan auf Knopfdruck" entstehen.

Die EVI Energieversorgung Hildesheim GmbH & Co. KG (EVI) hat zusammen mit dem Climate-Tech enersis einen digitalen Zwilling zur Unterstützung der regionalen Klimawende entwickelt. Gerade in komplexen Systemen wie Städten mit vielen verschiedenen Stakeholdern, hilft eine übergreifende, sich immer aktualisierende Übersicht mit gleicher Datenlage für alle Beteiligten. Mithilfe des digitalen Zwillings wird kommunales Energiemanagement planbar und messbar. Eine visuelle und transparente Darstellung von Energieverbräuchen sowie CO2-Bilanzen von allen Gebäuden der Stadt Hildesheim bilden die Grundlage für die Planung von klimaneutralitätsfördernden Maßnahmen in allen Sektoren. Zukünftig wird der digitale Zwilling um ein Solarkataster für die Stadt Hildesheim ergänzt, erste Sensoren werden aufgenommen und das Aufzeigen von Implikationen auf die Netzinfrastruktur (Gas, Wärme und Strom) vereinfacht die Planung und Steuerung. 

Für einen schnellen, effektiven und auch effizienten Umbau der Wärmesysteme Münsters bedarf es einer gut abgestimmten Koordinierung zwischen Stadt Münster und Stadtwerken, zwischen künftiger Netzinfrastruktur und Erzeugung, sowie zwischen Vertrieb und Anschluss an klimaneutrale Wärme. Genau hier setzt das Projekt des "Digitalen Zwillings" der Stadtwerke an. Der "Digital Twin" ist die Möglichkeit, durch georeferenzierte, gebäudescharfe und netzbasierte Daten sowie Energieverbräuche ein detailliertes digitales Abbild der heutigen Wärmeversorgung Münsters zu schaffen. Der dahinterliegende Algorithmus erlaubt darüber hinaus eine detaillierte Simulation des künftigen grünen Wärmeausbaus für das gesamte Stadtgebiet bis in das Jahr 2050. Künftiger Netzausbau, Vertriebsstrategien und Erzeugungsprojekte im Bereich Wärme können auf diese Simulation zurückgreifen.


Über die ZfK

Die Zeitung für kommunale Wirtschaft (ZfK) ist 2023 als einziger Titel aus dem Energiebereich unter den 66 größten Fachmedien vom Medienbranchenblatt HORIZONT gelistet. Die Zeitung ist mit einer IVW-geprüften Auflage von 15.365 verkauften Exemplaren nicht nur Marktführer dieser Branche, sondern mit dem werktäglichen "ZfK-Morning Briefing" sowie dem reichweitenstarken Internetauftritt www.zfk.de ein unverzichtbares Medium der kommunalen Wirtschaft.

Die ZfK erreicht pro Ausgabe 45.000 Leserinnen und Leser und das digitale Morning Briefing geht an 30.000 Entscheider in der Branche. Die Fachzeitung wird in Deutschland von den Top-Entscheidern in Stadtwerken, kommunalen Unternehmen und Rathäusern gelesen.

Zudem wurde die Zeitung von der Deutschen Fachpresse zum besten "Fachmedium des Jahres 2022" in der Kategorie "Fachzeitschriften mit über 2,5 Millionen Euro Jahresumsatz" gekürt. Darüber hinaus wurde die Zeitung für kommunale Wirtschaft (ZfK) 2022 und 2023 mit dem „European Newspaper Award“ ausgezeichnet.