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EWE plant Solarthermieanlage in Eberswalde

Der Versorger hat sich im Vertrieb in der Region Brandenburg/Rügen im vergangenen Jahr gut behauptet. Nun kündigt er weitere Investitionen in die Energie- und Wärmewende vor Ort an.
21.06.2019

Jahrespressekonferenz der EWE-Region Brandenburg/Rügen (von links): EWE-Konzernchef Stefan Dohler, Pressesprecherin Nadine Auras und Generalbevollmächtigter Ulrich Müller.

Weniger Erdgaskunden und stetige Zuwächse bei den Stromkunden: So fällt die Jahresbilanz des Energieversorgers EWE im vergangenen Jahr in der Region Brandenburg/Rügen aus. Während die Zahl der Erdgaskunden leicht von 119.000 auf 116.500 zurückging, konnte das Unternehmen die Zahl der Stromkunden erneut steigern von 41.000 auf nunmehr 43.500. Auch im Dienstleistungsbereich habe man sich behauptet und verzeichne eine steigende Nachfrage nach Wärme- und Stromspeicherlösungen im Privatkundenbereich, erklärte Ulrich Müller, Generalbevollmächtigter von EWE für die Region Brandenburg/Rügen.

Ein Schwerpunkt der Aktivitäten des Versorgers in der Region wird auch im kommenden Jahr die Modernisierung von Blockheizkraftwerken sein. Nachdem in den vergangenen Jahren bereits acht Projekte realisiert wurden, sind weitere in der Umsetzung, namentlich in Fürstenwalde, Eberswalde, Finowfurt und Seelow. "Wir rechnen damit, dass die Motoren Ende des Jahres in den Probebetrieb gehen können", bekräftigte Müller.

Potenzialanalyse mit Geo-Forschungs-Zentrum

Auf dem Gelände einer Industriebrache in Eberswalde am Knotenpunkt des EWE-Wärmenetzes in der Innenstadt soll zudem künftig eine Solarthermie-Anlage den Einsatz fossiler Brennstoffe reduzieren. Dafür hat das Unternehmen gemeinsam mit dem Geo-Forschungs-Zentrum Potsdam eine Potenzialanalyse erstellt. Nun soll eine Machbarkeitsstudie folgen und geprüft werden, wann das Pilotprojekt umgesetzt werden kann.

Regionaltochter übernimmt Teile des TK-Geschäfts

Im Geschäftsfeld Telekommunikation hingegen übergibt EWE hingegen einen Teil seiner Aktivitäten an die regionale Tochter Telta Citynetz GmbH mit Sitz in Eberswalde. "Im ersten Schritt übernimmt Telta unsere Direktbaugebiete in Hoppegarten, Petershagen, Strausberg, Erkner, Neuenhagen und Königs Wusterhausen", so Müller. Zudem baue das Unternehmen in den nächsten zwei Jahren Glasfasernetze in zwei Neubaugebieten in Neuenhagen und Schulzendorf für Highspeed-Internet mit bis zu 1.000 Mbit/s.

"Für uns steht der Kundenkomfort im Fokus", so Müller. Da EWE den Glasfaserausbau in Kooperation mit der Deutschen Telekom nur im Nordwesten umsetze, sei die Entscheidung die folgerichtige. "Schließlich sollen unsere Kunden in allen Bereichen rund um ihr Zuhause profitieren. Für Energie stehen wir als EWE, den Telekommunikationsbereich meistert unsere Tochter TELTA", betont Müller. Ob das im Nordwesten geplante Gemeinschaftsunternehmen von Telekom und EWE vom Kartellamt genehmigt wird, ist allerdings noch offen. Die Wettbewerbshüter hatten die Prüffrist erst am vergangenen Mittwoch wegen wettbewerbsrechtlicher Bedenken verlängert. (hoe)