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Fusion zu "Stadtwerken Ostmünsterland": Tinte ist trocken

Jetzt gibt's kein Zurück mehr: Die Chefs der Stadtwerke ETO und der Energieversorgung Oelde haben den Konsortialvertrag unterschrieben. Alle Beteiligten sind dafür. Auch Betriebsräte, Innogy und Thüga.
12.07.2018

Bei der Unterzeichnung des Konsortialvertrags zu den "Stadtwerken Ostmünsterland GmbH & Co. KG" (SO) am 10. Juli 2018: die Chefs Winfried Münsterkötter (links, Stadtwerke ETO) und Rolf Berlemann (Energieversorgung Oelde).

Das Fusionsprojekt "Stadtwerke Ostmünsterland GmbH & Co. KG" (SO) ist vertraglich abgeschlossen und wird mit dem Eintrag ins Handelsregister wirksam werden. Diesen erwarten die beiden Konsorten für Sommer. Das teilten die SO am Donnerstag mit. Anlass: Die Chefs der beiden direkten Gesellschafter, Winfried Münsterkötter von den Stadtwerken ETO in Telgte und Rolf Berlemann von der Energieversorgung Oelde, hatten am Dienstag den Konsortialvertrag unterzeichnet. Es entsteht ein Versorger mit 140 Mitarbeitern und 100 Mio. Euro Jahresumsatz. Und zwar rückwirkend zum Jahresanfang, teilte Münsterkötter auf ZfK-Nachfrage mit. Auch Telekommunikation ist als mögliches Geschäftsfeld im Gesellschaftsvertrag fixiert.

Fusionsbedingte Kündigungen ausgeschlossen

Münsterkötter bildet mit Berlemann die Geschäftsführung der SO. Er berichtete weiter, alle Gremien hätten einstimmig für die Fusion gestimmt und alle Beteiligten hätten mitgezogen. Auch die beiden Betriebsräte stehen dahinter. Sie ließen sich davon überzeugen, dass die Synergien letztlich ihre Arbeitsplätze in einem harten Wettbewerbsumfeld sichern. "Zudem wird es keine Entlassungen aufgrund der Fusion geben. Dies stand zu keiner Zeit in Frage", teilten die Aufsichtsratschefs der Stadtwerke ETO und der Energieversorgung Oelde, Karl-Heinz Greiwe und Karl-Friedrich Knop, mit.

Auch sollen alle Standorte bestehen bleiben: Telgte wird Hauptsitz. Weitere Niederlassungen sind in Ennigerloh (Technik) und Oelde (Vertrieb). Und in den weiteren Gesellschafterkommunen existieren die Kundenzentren weiter, also in den anderen Städten Drensteinfurt und Sendenhorst sowie in der Gemeinde Ostbevern.

Projekt läuft seit zwei Jahren

Die Fusionsidee entstand im Herbst 2016 aus der Kooperation in der Erdgasbereitschaft, die im Juli 2016 geschlossen worden war. Sie zeigte, dass eine weitergehende Zusammenlegung die Geschäftsprozesse vereinfachen und weitere Synergien heben könnte, weil die Aufgaben und Geschäftsmodelle der Beiden "im Wesentlichen identisch" seien.

Die Ziele der Fusion sind daher auch:

  • eine höhere Wettbewerbsfähigkeit und Ertragskraft im Energievertrieb,
  • Vermeidung von Doppelarbeit wegen komplizierter werdender gesetzlicher und regulatorischer Anforderungen, etwa Zertifizierungen, in der Digitalisierung der Mess- und Steuertechnik sowie in der Netzsicherheit sowie
  • eine nachhaltig hohe regionale Wertschöpfung.

Kommunen haben Mehrheit, Thüga ist größter Gesellschafter

Die Beteiligungsverhältnisse an den SO sind wie folgt:

  • fast ein Drittel die Thüga, die bisher nur an den Stadtwerken ETO beteiligt war
  • gut 22 Prozent die Stadt Oelde,
  • etwas über 17 Prozent die Stadt Ennigerloh,
  • gut 14 Prozent die Stadt Telgte,
  • knapp zehn Prozent Innogy, die an beiden Konsorten Anteile hält,
  • fast vier Prozent Gemeinde Ostbevern
  • sowie im Promillebereich die Städte Drensteinfurt und Sendenhorst. (geo)