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Grünes Licht: Enervie pachtet Geschäftsbetrieb zweier kleiner Stadtwerke

Premiere in Westfalen: Um die Wettbewerbsfähigkeit ihrer kleinen Stadtwerke zu sichern, verpachten zwei Städte diese langfristig an die Hagener Enervie-Gruppe.
03.11.2022

Im Rathaus Werdohl unterzeichneten die Verantwortlichen der Städte Werdohl und Plettenberg die Pachtverträge mit der Enervie Gruppe.

Jetzt ist es amtlich. Die beiden Städte Plettenberg und Werdohl in Nordrhein-Westfalen verpachten ihre beiden Stadtwerke langfristig an die benachbarte Enervie Gruppe aus Hagen. Das hatten sie bereits im Mai angekündigt, die notwendigen Beschlüsse der Aufsichtsgremien sowie der Räte der beiden Städte hierzu wurden jetzt gefasst. Die Vertreter aller beteiligten Partner haben nun die konkreten Vertragswerke unterschrieben und besiegelten hiermit die zukünftige Zusammenarbeit.

Das Prinzip des Modells: Die Tochterunternehmen der Enervie Gruppe, Mark-E und Enervie Vernetzt, pachten alle wesentlichen Teile des operativen Geschäftsbetriebs der beiden Stadtwerke. Die Stadtwerke Plettenberg und Werdohl bleiben jeweils als Eigentumsgesellschaft erhalten und verwalten sowie finanzieren zukünftig auch weiterhin das im Eigentum verbleibende Anlagevermögen rund um die Gas- und Wasserversorgung in den beiden Kommunen. Teil des Modells ist auch, dass Mark-E und Enervie Vernetzt die bisherigen Kunden sowie den Großteil der Mitarbeiter der beiden Stadtwerke übernehmen.

Von dem Pachtmodell erhoffen sich die Städte Werdohl und Plettenberg laut Pressemitteilung, den aktuell großen Herausforderungen und Veränderungen in der Energiewirtschaft zukünftig besser begegnen und die heutige Ertragslage auch für die Zukunft stabilisieren und sichern zu können.

Signifikante Synergien und Effizienzen sollen gehoben werden

Mark-E und Enervie Vernetzt wollen laut eigenen Angaben die im Rahmen des Betriebspachtmodells gepachteten Geschäftstätigkeiten unter Nutzung größtmöglicher Synergien noch effizienter betreiben. Damit sichere die Netzgesellschaft unter anderem einen nachhaltigen und zuverlässigen Netzbetrieb.

Die Kunden proftitierten zudem auch vom Know-how der Enervie Gruppe und einem breiten Dienstleistungsangebot. „Gerade in der derzeitigen Energiekrise gewinnen die Kunden zudem mit Enervie einen Partner, der mit seiner Größe und Kompetenz deutlich krisenresistenter ist und zeitnah auf die sich stetig veränderten Rahmenbedingungen in der Energiebranche reagieren kann“, heißt es weiter.

Die Vertragswerke sehen zunächst eine Erstlaufzeit von 10 Jahren vor. Das fixierte Pachtentgelt sichert beiden Stadtwerken einen konstanten Pachterlös über die gesamte Erstlaufzeit zu. Die  Zusammenarbeit startet zum Jahresbeginn 2023. (hoe)