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Steag-Geld stützt Energiewende in Duisburg

Die Stadtwerke Duisburg schauen auf ein gutes Geschäftsjahr. Doch die Fernwärme rutscht ins Minus.
07.06.2024

Marcus Wittig ist seit 2012 Vorsitzender der DVV-Geschäftsführung.

Im Rheinland sorgt ein Einmaleffekt für ein besonders gutes Ergebnis: Das Jahr 2023 beendeten die Stadtwerke Duisburg mit einem Ergebnis von 175,7 Mio. Euro, im Vorjahr waren es noch 52,9 Mio. Euro. Verantwortlich sei vor allem der Verkauf der Steag, für den die Stadtwerke Anteile zugeschrieben bekommen haben.

„Das gute Ergebnis gibt uns die Möglichkeit, eine erste finanzielle Basis für die enormen Investitionen und Transformationsaufgaben bis zum Jahr 2035 zu legen“, sagt Marcus Wittig, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Duisburg. Rund 77,9 Millionen Euro verbleiben für diese Projekte in den Gewinnrücklagen des Unternehmens.

Fernwärme im Minus

Die Netze Duisburg als größte Tochtergesellschaft der Stadtwerke erwirtschaftete ein Ergebnis in Höhe von 31,7 Millionen Euro.

Aufgrund der dynamischen Preisentwicklung im Verlauf der Energiekrise stiegen die Umsatzerlöse der Tochtergesellschaft Fernwärme Duisburg um rund 60 Prozent auf 134 Millionen Euro. Dennoch bedeuteten die massiv gestiegenen Kosten für die Fernwärme Duisburg unterm Strich auch ein Jahresergebnis von -0,2 Millionen Euro.

Bis zum Jahr 2035 soll die gesamte Strom- und Fernwärmeerzeugung der Stadtwerke Duisburg CO2-neutral sein. „Auch in finanzieller Hinsicht ist das eine Herausforderung: Wir werden in den kommenden Jahren einen Milliardenbetrag in die Infrastruktur investieren müssen, um künftigen Anforderungen gewachsen zu sein“, erklärt Wittig.

Erste Großwärmepumpe in Betrieb genommen

Ein großes Transformationsprojekt wurde im Juni 2023 abgeschlossen: Am Standort des 2018 stillgelegten, letzten Steinkohlekraftwerkes ist eine große Blockheizkraftwerk-Anlage mit 32 MW Leistung in Betrieb gegangen. Die insgesamt sieben BHKW-Module könnten perspektivisch Wasserstoff als Energieträger einsetzen.

Mit einer zusätzlich errichteten Großwärmepumpe erhöhe sich die Effizienz der Gesamtanlage auf rund 92 Prozent. Die Stadtwerke Duisburg haben in das Projekt rund 40 Millionen Euro investiert.

Eine weitere Anlage, die auf der Technik der Großwärmepumpen basiert, befindet sich aktuell im Bau und wird im Jahr 2025 in Betrieb gehen: An der Kläranlage in Huckingen bauen die Stadtwerke Duisburg für rund 27 Millionen Euro eine KWK-Anlage, um die Restwärme des bereits geklärten Abwassers zu nutzen.

Im Geschäftsjahr 2023 tätigten die Stadtwerke Duisburg Sachinvestitionen in Höhe von 36,1 Millionen Euro. Die Netze Duisburg investierte weitere 60,1 Millionen Euro. (pfa)