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Wechselbad der Gefühle: Jetzt meldet auch der Käufer von Eigensonne Insolvenz an

Erst vor wenigen Wochen hatte AMIA Energy die frühere EWE-Tochter übernommen. Doch nun gibt es Liquiditätsprobleme. Die Betriebsfortführung soll mittlerweile aber gesichert sein.
21.05.2024

Auf die Rettung folgt das nächste Insolvenzverfahren: Der PV-Anbieter Eigensonne kommt nicht zur Ruhe (Symbolbild).

Überraschende Nachrichten rund um die angeschlagene, frühere EWE-Tochter Eigensonne: Mitte April schien es, als sei der Anbieter von PV-Lösungen gerettet. Alle 247 Mitarbeitenden wurden von der im Februar dieses Jahres neu gegründeten AMIA Energy übernommen.

Doch Anfang Mai hat nun auch der Käufer von Eigensonne Insolvenz beim Amtsgericht Charlottenburg anmelden müssen. Als Grund werden Liquiditätsschwierigkeiten angegeben. Diese sollen entstanden sein, weil ein Finanzierungspartner von AMIA Energy nicht fristgemäß seinen Verpflichtungen nachgekommen sei, heißt es in einer Pressemitteilung des vorläufigen Insolvenzverwalters Sebastian Laboga.

"Mehrere rechtliche Fallstricke mussten in kürzester Zeit gelöst werden"

Laboga hat nach eigenen Angaben in den vergangenen Tagen gemeinsam mit seinem Team intensive Gespräche mit allen Beteiligten geführt. Die Insolvenzgeldvorfinanzierung der 247 Mitarbeitenden konnte mittlerweile sichergestellt werden.

"Die ersten Schritte in diesem Verfahren waren schwierig, da mehrere rechtliche Fallstricke in kürzester Zeit gelöst werden mussten. Mittlerweile ist eine kontinuierliche Betriebsfortführung gesichert", wird Laboga zitiert. gemeinsam mit dem Geschäftsführer führe man derzeit bereits konkrete Gespräche mit Interessenten bezüglich einer langfristigen Lösung für den operativen Geschäftsbetrieb.

Geschäftsmodelle von Eigensonne und AMIA Energy ergänzen sich gut

AMIA Energy vertreibt bundesweit PV-Anlagen, Speicher und Wallboxen an private und gewerbliche Kunden. Gründer des Unternehmens mit Sitz in Berlin ist Hans-Martin Rüter, der zuvor unter anderem Vorstand des Photovoltaik-Herstellers Conergy war.

Eigensonne hingegen vertreibt PV-Anlagen ausschließlich an Privatkunden und setzt dabei einen besonderen Schwerpunkt auf den digitalen Vertrieb. Während AMIA die Kunden im Außendienst regional und persönlich betreut, liegt der Fokus bei der Kundenansprache von Eigensonne auf dem Digitalvertrieb. (hoe)