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ZfK-NachhaltigkeitsAWARD: Wie die evo Oberhausen von dem Preis profitiert hat

Insgesamt 13 Unternehmen erhalten in der Woche nach Ostern die begehrte Auszeichnung. Dass diese sich für die Preisträger bezahlt macht, zeigt das Beispiel der Energieversorgung Oberhausen.
10.04.2022

Das Roller-Sharing der Energieversorgung Oberhausen (evo) erfreut sich wachsender Beliebtheit. Mittlerweile umfasst die Flotte rund 400 Fahrzeuge.

In rund zehn Tagen verleiht die Zeitung für kommunale Wirtschaft (ZfK) zum dritten Mal den Nachhaltigkeits-AWARD und würdigt damit das Engagement kommunaler Unternehmen rund um Klima- und Ressourcenschutz. Auch in diesem Jahr werden 13 Preise verliehen, die Preisverleihung findet am 21. September um 18 Uhr 45 im Rahmen einer der größten deutschen Wirtschaftskonferenzen, des Ludwig Erhard-Gipfels in Gmund am Tegernsee, statt. Die Preisverleihung wird über einen offenen Stream live vom Fernsehsender NTV übertragen, den Link dazu werden wir in der kommenden Woche auf der ZfK-Homepage veröffentlichen.

Dass die noch vergleichsweise junge Auszeichnung Türen öffnet, bestätigen viele der bisherigen Preisträger. Im Interview zeigt Hinrich Nolte, Projektleiter evo-Sharing bei der Energieversorgung Oberhausen auf, in welchen Bereichen der mehrheitlich kommunale Versorger davon profitiert hat.

Herr Nolte, die Energieversorgung Oberhausen (evo) hat im Jahr 2020 für ihr Projekt „Lautlos in Oberhausen“ den ZfK-NachhaltigkeitsAWARD in der Sparte Mobilität in Silber erhalten. Sie sind Projektleiter von evo-Sharing, wo steht das Projekt heute?

Hinrich Nolte: Zur Bewerbungsphase lief das Projekt bereits rund zweieinhalb Jahre und wir hatten rund 100 Elektro-Aufsitzroller am Start. Mittlerweile wurde die Flotte auf 400 Fahrzeuge ausgeweitet. Das Geschäftsgebiet wurde über Oberhausen auf die angrenzenden Städte Essen, Mülheim und Bottrop erweitert. Mittlerweile summieren sich die registrierten Nutzer auf über 16.000 Personen, die in Summe nun bereits über 500.000 Kilometer zurückgelegt haben.

Die Auswirkungen der gestiegenen Energie- und Benzinpreise auf die Nutzung von evo-Sharing ist noch nicht abschätzbar.

Merken Sie einen Anstieg der Nachfrage nach der Lösung vor dem Hintergrund der hohen Energie- und Benzinpreise sowie Corona?
Dies ist in der Tat eine schwierige Frage. Das Nutzerverhalten wird von einer komplexen Kombination zahlreicher Faktoren beeinflusst. Somit ist es nahezu unmöglich, bestimmte Veränderungen auf einzelne Ursachen zurückzuführen. Die Corona-Pandemie hatte natürlich einen immensen Einfluss auf das allgemeine Mobilitätsverhalten der Menschen – und somit ohne Frage auch auf die Nutzung von evo-Sharing. Die Auswirkungen der gestiegenen Energie- und Benzinpreise in Folge der Ukraine-Krise ist aktuell noch nicht abschätzbar. Die Entwicklung ist noch zu jung, um erste Effekte messen zu können. Hier werden wir die Sommersaison abwarten müssen.

Gibt es weitere Pläne, das Projekt auszuweiten oder das Angebot bspw. um E-Autos zu ergänzen? Wird dies bereits getan?
Die Möglichkeiten für evo, branchenübergreifend mit verschiedenen Unternehmen zu kooperieren, haben sich tatsächlich deutlich vergrößert. Aufgrund der Verleihung des Awards wurde der ohnehin schon enge Austausch mit anderen Stadtwerken und Mobilitätsanbietern an verschiedenen Stellen vertieft und ausgebaut. Es gab viele Glückwünsche aus der Branche und ansteigende Nachfragen zum Geschäftsmodell bzw. zu Kooperationen oder gar White-Label-Angeboten.

Ich kann im Nachgang nur dazu ermutigen,
sich für diesen Award zu bewerben.

Wieso hatten Sie sich damals überhaupt beim ZfK-NachhaltigkeitsAWARD beworben?
Auch im kommunalen Umfeld nimmt das Sharing mittlerweile zunehmend eine wichtige Rolle ein. Es bildet immer mehr einen wichtigen Baustein der städtischen Smart-City-Strategie und hilft der Stadt Oberhausen bei der Realisierung eines nachhaltigen Mobilitätskonzepts. Mit der Bewerbung wollten wir dem Blick darauf lenken, was wir in Oberhausen für die Stadt und ihre Bürger:innen schaffen.

Ich gebe aber offen und ehrlich zu: Sich für diesen Award zu bewerben, bedeutet im ersten Moment viel Arbeit. Jedoch kann ich im Nachgang nur dazu ermutigen! Für uns war es die richtige Entscheidung. Alleine die Meldung, dass man es unter die ersten Drei geschafft hat, war ein tolles Erlebnis.

Wir haben die Auszeichnung genutzt, um unser Engagement
in Richtung Nachhaltigkeit noch intensiver zu kommunizieren.

Was bedeutet die Auszeichnung für ihre interne und externe Kommunikation?
Die Auszeichnung – der Zfk-NachhaltigkeitsAWARD in Silber – hat nicht nur das Team in seinem Tun und Handeln bestärkt, sondern die komplette evo-Belegschaft begeistert. Auch von der Stadtspitze um Oberbürgermeister Daniel Schranz und der örtlichen Presse gab es viele positive Rückmeldungen.

Nach dem Motto „Tue Gutes und sprich darüber“, haben wir die Auszeichnung genutzt, um unser Engagement in Richtung Nachhaltigkeit noch intensiver zu kommunizieren. Der Preis bzw. das Siegel ist im Unternehmen für jedermann sichtbar platziert und ist Bestandteil unserer externen Kommunikation.

Uns als Team hat der Award einen
zusätzlichen Motivationsschub gegeben.

Für die Kommunikation der Auszeichnung haben wir unsere verschiedenen Medienkanäle (Intranet, Social Media, Presse) nutzen können. Hier haben wir unsere „Geschichte“ rund um das Produkt und dessen Nachhaltigkeit erzählt. Uns als Projektteam hat der Award einen zusätzlichen Motivationsschub gegeben. Zudem ist die Akzeptanz für evo-Sharing spürbar gewachsen – was für die Einführung neuer Geschäftsfelder nicht immer gilt.

Das Interview führte Adrian Gun.