Abwasser

Amphore-Projekt startet in zweite Phase

Der Ruhrverband und fünf Wasserwirtschaftsverbände haben zusammen mit weiteren Partnern den Vertrag zum Bau einer großtechnischen Versuchsanlage für das Phosphor-Recycling unterzeichnet.
03.11.2022

Die Multifunktionshalle, in der später die Phosphor-Rückgewinnungsanlage errichtet werden soll, ist bereits im Bau.

Das Forschungsprojekt „Regionales Klärschlamm- und Aschen-Management zum Phosphorrecycling für einen Ballungsraum“ (Amphore) ist nach erfolgreicher erster Projektphase in die Umsetzungsphase übergegangen. Am 21. Oktober fand auf dem Gelände der Kläranlage Bottrop die Unterzeichnung der Verträge statt, mit denen die Parforce-Technology Cooperation (PTC) aus Marl beauftragt wird, am Betriebsstandort der Emschergenossenschaft in Bottrop eine großtechnische Versuchsanlage zu errichten.

Das teilte der Ruhrverband am Freitag mit. In der Anlage soll die Technologie zur Rückgewinnung des in den Klärschlammaschen gebundenen Phosphors angewandt werden

Versuche mit unterschiedlichen Aschen

Zur Vertragsunterzeichnung trafen sich die Geschäftsführung der Betreibergesellschaft PhosRec GmbH, Torsten Frehmann und Yvonne Schneider, sowie die Vertreter der PTC, Jürgen Waller und Jürgen Eschment, in Bottrop. Die Bau- und Betriebsgenehmigung der Anlage wird noch in diesem Jahr erwartet, sodass der voraussichtliche Montagebeginn vor Ort im Frühjahr 2023 starten kann.

Die Anlage ist auf einen theoretischen Durchsatz von 1000 Tonnen Klärschlammasche pro Jahr dimensioniert und wird im sogenannten Kampagnenbetrieb aus Aschen unterschiedlichster Zusammensetzung im vollautomatischen Betrieb Phosphorsäure erzeugen.

Viele Partner

Bereits seit Mitte 2020 arbeiten die Beteiligten, darunter fünf Wasserwirtschaftsverbände aus NRW sowie Forschungsinstitute, Ingenieurgesellschaften und weitere Institutionen, am Amphore-Projekt zur Entwicklung neuer, tragfähiger Konzepte zur Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlammaschen.

Das Projekt ist über insgesamt fünf Jahre angelegt und wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) zunächst für zwei Jahre gefördert. Im Juli wurde die Zuwendung für die drei anschließenden Projektjahre bewilligt. Die Fördersumme beläuft sich auf insgesamt rund 8,7 Millionen Euro. (hp)