Strom

200.000 Solarstrompeicher installiert

Die Zahl der Solarbatterien hat sich innerhalb von nur zwei Jahren verdoppelt. Der Trend geht zu „Rund-um-Sorglos“-Paketen.
15.06.2020

Zur Erreichung der Klimaziele wäre eine Verzehnfachung der Kapazität von Batteriespeichern notwendig.

 

Innerhalb von nur zwei Jahren hat sich die Zahl der in Deutschland installierten Solarstromspeicher auf 200.000 verdoppelt. In den Jahren 2018 und 2019 wuchs die Nachfrage nach Photovoltaik-Speichern in Deutschland jeweils um rund 50 Prozent. Die Preise für Solarspeicher haben sich in den letzten Jahren mehr als halbiert. Trotz der Corona-Pandemie rechnet der Bundesverband Solarwirtschaft e. V. (BSW) auch für dieses Jahr mit einem weiteren Marktwachstum.

„Immer mehr Bürger und Unternehmen wollen möglichst große Anteile ihres Strombedarfs mit Hilfe der Photovoltaik klimafreundlich und preiswert selbst erzeugen. Bei neuen Solardächern gehört die Installation einer Solarbatterie inzwischen deshalb meist dazu“, freut sich BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig. „Der Trend geht klar zu Solar-Sorglos-Paketen, bestehend aus einer Solaranlage auf dem Dach, einem Solarspeicher im Keller und einer Solartankstelle vor der Haustür.“

Marktbarrieren müssen fallen

Für die Umsetzung der Klimaziele der Bundesregierung, zur Vermeidung einer Stromlücke und zum Ausgleich von Erzeugungsschwankungen bei erneuerbaren Energien halten Marktforscher eine Verzehnfachung der Kapazität von Batteriespeichern in Deutschland auf rund 18 Gigawattstunden (GWh) in den kommenden zehn Jahren für erforderlich. Ende 2019 waren in Deutschland rund 1,8 GWh als Heim-, Gewerbe- oder Netzspeicher installiert. Das geht aus einer Studie hervor, die von EuPD Research gemeinsam mit dem BSW und der Innovationsplattform The smarter E Europe erstellt wurde.

„Damit Speicher ihre wichtige Pufferfunktion für die Energiewende im erforderlichen Umfang erfüllen können, müssen weitere Marktbarrieren fallen“, mahnt Körnig. So dürfe Solarstrom nicht länger mit der EEG-Umlage belastet werden, wenn dieser vom eigenen Eigenheim- oder Gewerbedach geerntet, gespeichert und verbraucht werde.

Blockade für Nachrüstungen

Neben dem Förderdeckel für Solardächer, gegen den die Branche eine Verfassungsbeschwerde vor dem Bundesverfassungsgericht eingereicht hat, sei die „Sonnensteuer“ auf solaren Eigenverbrauch „eines der größten Investitionshindernisse“, so der Verband. Sie blockiere gegenwärtig die Nachrüstung von hunderttausenden Solarstromanlagen, die nach 20 Jahren Betriebsdauer ab 2021 aus der EEG-Förderung fallen werden. (hp)