Strom

Baywa r.e. stellt ersten Solarpark für Johannisbeeren fertig

Der Park befindet sich in einem niederländischen Obsthof und umfasst mehr als 4500 Solarmodule sowie Tausende Johannisbeersträucher. Er soll Auftakt zu einer Reihe weiterer Agri-PV-Projekte sein.
30.03.2021

Diese Johannisbeeren auf einem niederländischen Obsthof werden nun durch eine Agri-PV-Solaranlage geschützt.

Solarmodule als Wetterschutz für Johannisbeersträucher? Was nach einer kühnen Idee klingt, ist im Obsthof von Rini Kusters im niederländischen Wadenoijen Wirklichkeit. Was 2020 als Pilotprojekt gedacht war, soll jetzt dauerhaft Bestand haben.

Das Vorhaben umgesetzt haben das Erneuerbaren-Unternehmen Baywa r.e. und ihr niederländisches Tochterunternehmen Groenleven. Sie installierten im Obsthof nach eigenen Angaben mehr als 4500 Solarmodule mit einer Spitzenleistung von insgesamt 1,2 Megawatt — eine Premiere.

Erste Experimente mit Himbeeren

Der Solarpark könne rechnerisch etwa 400 Haushalte pro Jahr mit Grünstrom versorgen, heißt es in einer Presseaussendung. Insgesamt 4500 Johannisbeersträucher würden unter den Modulen angepflanzt.

Baywa r.e. führte 2019 erste Pilotuntersuchungen zuerst mit Himbeeren durch. Ein Jahr später weitete das Unternehmen diese Untersuchungen in Zusammenarbeit mit der Wageningen University & Research aus.

Baywa r.e. setzt auf Agri-PV

Ziel war es, Solaranlagen mit dem Anbau verschiedener Arten von Beerenobst zu kombinieren und so Synergien zu nutzen. In der Branche spricht man bei dieser Verknüpfung von Agri-Photovoltaik.

Die Ergebnisse hätten gezeigt, dass PV-Anlagen zu günstigeren und niedrigeren Temperaturen für die Pflanzen geführt hätten. Außerdem würden sie vor ungünstigen Wetterbedingungen wie Hagel, Starkregen oder extremer Hitze schützen.

Agri-PV: Weitere 35MWp bis 2022

Baywa r.e. plant nach eigenen Angaben gemeinsam mit Birnen-, Apfel- und anderen Obstproduzenten weitere Agri-PV-Projekte in Europa mit einer Gesamtleistung von 35 Megawatt Spitzenleistung bis 2022. (ab)

Siehe auch: EEG 2021: Rückenwind für Agri-Photovoltaik