Strom

Lückenschluss bei deutsch-dänischem Stromprojekt

In gut einem dreiviertel Jahr soll in Ostsee-Windparks erzeugter Strom zwischen Dänemark und Deutschland fließen. Eine wichtige Zwischenetappe, der Lückenschluss in der Kabeltrasse, erfolgte am Donnerstag (5. Juli).
05.07.2018

Im Umspannwerk bei Rostock geht ein Mitarbeiter des Netzbetreibers 50Hertz durch das Schaltfeld, in dem der Strom der Windparks Baltic 1 und 2 ankommt. Derzeit ist eine neue Umspannanlage im Bau, die über die deutschen Offshore-Windparks Baltic 1 und 2 sowie über den dänischen Windpark Kriegers Flak das deutsche und dänische Stromnetz miteinander verbindet.

Der Netzausbau des Netzbetreibers 50Hertz in der Ostsee macht spürbare Fortschritte. So sind die beiden Seekabel für die Strombrücke gelegt, die erstmals mit «Kriegers Flak» einen dänischen und mit «Baltic 2» einen deutschen Windpark einbezieht. Am Donnerstag (5. Juli) wird als abschließender Schritt das zweite, 25 Kilometer lange Höchstspannungs-Übertragungskabel auf der Plattform von «Kriegers Flak» eingezogen werden, sagte der Leiter Offshore-Projekte bei 50Hertz, Henrich Quick. Den Planungen zufolge soll in gut einem Dreivierteljahr der erste Strom fließen.

Zum Gesamtprojekt gehöre auch der Bau eines Konverters im Umspannwerk Bentwisch. Dort war Mitte April Richtfest gefeiert worden. Hintergrund der 250-Mio.-Euro-Investition sei, dass das skandinavische und das kontinental-europäische Stromnetz zwar beide mit einer Frequenz von 50 Hertz arbeiten, aber nicht synchron laufen, wie Quick sagte.

In Bentwisch werde der Wechselstrom in Gleichstrom umgewandelt und anschließend wieder in Wechselstrom, dann aber in der Frequenz des jeweiligen Verbraucherlandes. Die Ingenieure versprechen sich durch diese Technik mehr Flexibilität und Versorgungssicherheit bei der Stromversorgung. Die Hälfte der Investition werde von der EU beigesteuert, jeweils ein Viertel kommt von den beiden beteiligten Netzbetreibern 50Hertz und Energinet.dk. (dpa/al)