Strom

Schwimmende Solaranlage auf Baggersee eingeweiht

Die Stadt Renchen in Baden-Württemberg wird nun von einer schwimmenden Photovoltaikanlage mit Strom versorgt.
05.07.2019

Laut Betreiber könnte die Solaranlage auch bis zu 300 Haushalte mit Strom versorgen.

Sonnenstrom vom Baggersee: Schwimmenende Solarzellen sollen in Renchen (Ortenaukreis) rund 800.000 kWh Strom im Jahr produzieren und damit vor allem die Maschinen eines Kieswerks versorgen. Die nach Betreiberangaben größte deutsche Photovoltaikanlage auf dem Wasser könnte den Jahresverbrauch von fast 300 Haushalten decken.

Zur Einweihung am 5. Juli lobte Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) das Projekt, das sicher viele in Erstaunen versetzen werde. "Bei den zahlreichen Baggerseen in der Gegend besteht großes Potenzial, mit ähnlichen Projekten einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten", betonte der Umweltminister.

Mehr Wirkung dank Lichtreflexion

Nach Angaben des Unternehmers Armin Ossola, der das Projekt gemeinsam mit der Erdgas Südwest GmbH realisiert hat, produziert die schwimmende Photovoltaikanlage genau in den Monaten am meisten Strom, in denen auch die Kiesgewinnung auf Hochtouren läuft. Die Anlage soll im Vergleich mit konventionell erzeugtem Strom den Ausstoß von rund 560.000 Kilogramm klimaschädlichem Kohlendioxid im Jahr vermeiden. Die Module bedecken rund zwei Prozent des 43 Hektar großen Sees – das sind mehr als 8000 Quadratmeter. Zu den Investitionskosten gab es keine Angaben.

Bei rund 150 Baggerseen, die entlang der Rheinschiene betrieben werden, sehen die Initiatoren auch ein Signal an andere Unternehmer. Ein weiterer Vorteil ist nach Angaben des Energieversorgers Erdgas Südwest ein um bis zu zehn Prozent höherer Wirkungsgrad der Module wegen der Lichtreflexion auf dem Wasser. (dpa/bh)