Strom

Stadtwerke Schwäbisch Hall: 100 Prozent Erneuerbare im Netz

Eigentlich hatte sich die Bodensee-Region vorgenommen, ihren Netzabsatz bis 2030 komplett über regenerative Quellen zu decken. Schwäbisch Hall hat das bereits jetzt geschafft.
26.04.2019

Ein Blick in das BHKW der Stadtwerke Schwäbisch Hall.

In Deutschland werden mit Wind, Sonne und Biomasse derzeit rund 38 Prozent am gesamten Strombedarf gedeckt. In Schwäbisch Hall sind es seit Dezember 2018 bereits 100 Prozent. Die örtlichen Stadtwerke haben gut 300 GWh aus erneuerbaren Quellen erzeugt, genauso viel wie die 71.000 Einwohner verbraucht haben.

In die Strombilanz sind neben Anlagen, die in das Stromnetz des Versorgers einspeisen, auch Projekte eingegangen, an denen die Stadtwerke finanziell beteiligt sind, die aber nicht unbedingt im Netzgebiet stehen. Die Erträge dieser Standorte wurden anteilig gemäß der Stadtwerke-Anteile errechnet. Insgesamt konnten durch das Erneuerbaren-Engagement der Kunden und der Stadtwerke rund 130.000 Tonnen CO2 eingespart werden.

Nicht auf den Lorbeeren ausruhen

Als wäre der Zieleinlauf zwölf Jahre vor der eigentlichen Deadline nicht schon Erfolg genug, haben die Haller auch gleich noch einen weiteren Meilenstein in Richtung Klimaneutralität eingeweiht. Das BHKW Alfred-Leikam-Straße hat einen neuen Motor bekommen. Und zwar den Größten in der ganzen Stadt: Mit über 7,4 MW soll er ab Mai in das Wärmeverbundnetz in Schwäbisch Hall einspeisen.

Das 300-Tonnen-Schwergewicht ersetzt einen von zwei 2,9 MW starken Gasmotoren, die bereits zum Standort gehören. Seit Dezember läuft die Anlage mit einem Gesamtnutzungsgrad von 92 Prozent bereits im Testbetrieb. Sechs Mio. Euro hat die Anlage samt Kraftwerksumbau gekostet. (ls)