Strom

Steag schließt das Kraftwerk in Lünen zum Jahresende

Eigentlich sollten die Steinkohleblöcke 6 und 7 noch bis März laufen. Doch Amprion hat die Meiler als "nicht systemrelevant" eingestuft.
03.09.2018

Mit der Schließung des Kraftwerks Lünen gehen für die Steag 80 Jahre Kraftwerksgeschichte an diesem für das Unternehmen wichtigen Standort zu Ende.

Die Kraftwerksblöcke 6 und 7 in Lünen werden bereits zum 31. Dezember dieses Jahres endgültig vom Netz gehen. Dies gab die Geschäftsführung der Steag bekannt. Grund für das vorzeitige Abschalten war die Mitteilung des Übertragungsnetzbetreibers Amprion, beide Blöcke in Lünen nicht als systemrelevant einzustufen. Das bedeutet, dass von ihrer endgültigen Stilllegung „keine erhebliche Gefährdung der Sicherheit des Elektrizitätsversorgungssystems“ ausgehe, berichtet das Unternehmen.

Anfang März dieses Jahres hatte Steag die endgültige Stilllegung von Lünen 6 und 7 bei der Bundesnetzagentur zum 2. März 2019 beantragt. Maßgeblicher Grund für diese Entscheidung war die fehlende wirtschaftliche Perspektive für das Steinkohlekraftwerk. Block 6 (157 MW Leistung) produziert Bahnstrom. Der Liefervertrag mit der Deutschen Bahn läuft Ende Dezember endgültig aus. Block 7 (350 MW Leistung) konnte zwar über mehrere Jahrzehnte durch gezielte Nachrüstungen den Wirkungsgrad, die Flexibilität, die Automatisierung und den Umweltschutz auf hohem Niveau halten, er war aber wegen des politisch gewollten Vormarschs der erneuerbaren Energien zuletzt immer seltener am Netz, heißt es.

Steag bleibt in Lünen

Mit der jetzigen Entscheidung endet die Steinkohleverstromung an einem der beiden Gründungsstandorte von Steag nach rund 80 Jahren, betont das Unternehmen. In Lünen gehen durch die Stilllegung des Kraftwerks in der Produktion rund 100 Arbeitsplätze verloren. Darüber hinaus seien etwa 50 Kollegen der Steag Technischer Service (STS) betroffen. „Wir geben den Standort aber nicht komplett auf“, bekräftigt Joachim Rumstadt, der Vorsitzende der Geschäftsführung. „Wir sind in Lünen weiterhin Betriebsführer für das Trianel-Kraftwerk. Darüber hinaus sind wir davon überzeugt, dass wir den Standort einer weiteren Nutzung zuführen können.“ (al)