Abfallwirtschaft

Haßberge: Entsorgen oder entsorgen lassen?

Nachdem der Kreistag Haßberge grünes Licht für das Bürgerbegehren zur Gelben Tonne gegeben hat, steht nun ein Mischsystem als Alternative im Raum.
04.12.2018

Gelbe Tonne und Wertstoffhof oder Bürgerentscheid? Darüber wird im Haßgau noch vor Weihnachten entschieden.

Eigentlich sah es so aus, als würden die Bürger im Haßgau beim Bürgerentscheid im März 2019 für oder gegen die gelbe Tonne votieren können, nun zeichnet sich noch vor Weihnachten eine Entscheidung ab. Der Umwelt- und Werkausschuss des Landkreises plädierte vergangene Woche mit neun zu fünf Stimmen für ein Kombi-System. "Eine endgültige Entscheidung fällt der Kreistag am 17. Dezember", erklärt Wilfried Neubauer, Leiter des Abfallwirtschaftsbetriebes des Landkreises Haßberge auf ZfK-Nachfrage.

Stimmt der Kreistag für eine Mischentsorgung, könnten die Unterfranken künftig wählen, ob sie ihre Leichtverpackungen (LVP) über die gelbe Tonne entsorgen lassen oder sie lieber selbst zum Wertstoffhof bringen. Noch ist alles offen, denn der Kreistag könnte genauso gut gegen den Entschluss des Umwelt- und Werksausschusses stimmen und es auf den geplanten Bürgerentscheid ankommen lassen.

Nebenentgelte gehen verloren

Wirtschaftlich wäre eine Kombination aus Bring- und Holsystem eher schwierig. Zwar kostet die gelbe Tonne für Verbraucher nichts, da sie für die Entsorgung der Leichtverpackungen bereits beim Kauf über den Warenpreis bezahlt haben, aber den Abfallwirtschaftsbetrieben gehen die Mitbenutzungsentgelte der Dualen Systeme verloren. Immerhin sorgen die Systembetreiber durch die Abholung der Tonne selbst für die Entsorgung der LVP. Für die Sammlung und Vorsortierung auf den Wertstoffhöfen kann also nichts mehr in Rechnung gestellt werden.

Damit die 26 Wertstoffhöfe im Landkreis nicht schließen müssen, sollen die Öffnungszeiten angepasst werden, erklärt Neubauer. Außerdem lasse sich ein Anstieg der Müllgebühren nicht vermeiden. (ls)