Deutschland

Strompreise: Habeck-Ministerium legt Prognose bis 2042 vor

Die Zahlen stammen aus einer Begleitanalyse rund um die aktuelle Wärmegesetzgebung. Demnach würde der Strompreis erst leicht sinken, um dann schrittweise zu steigen – auf bis zu 40 Cent pro kWh.
20.06.2023

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck

Wie viel wird Strom für Haushaltskunden im Jahr 2042 durchschnittlich kosten? Genau vorhersagen kann das Stand jetzt natürlich niemand. Prognosen gibt es aber schon.

Das Bundeswirtschaftsministerium etwa legte Berechnungen in seiner Novelle des Gebäudeenergiegesetzes, auch als Heizungsgesetz bekannt, bestimmte Strom- und Gaspreise bis ins Jahr 2042 zugrunde. Welche genau dies waren, wollte der CSU-Bundestagsabgeordnete Stefan Müller wissen. Die Antwort des Ministeriums liegt der ZfK vor.

Strompreis: 37 bis 42 Cent pro kWh

Demnach pendelt sich der Strompreis in den nächsten zwei Jahrzehnten zwischen 37 und 42 Cent pro kWh ein. Die Tiefstwerte von glatt 37 Cent pro kWh werden für die Jahre 2024 und 2025 angenommen. Danach würde der Preis schrittweise steigen – auf 40,27 Cent pro kWh im Jahr 2042.

Zum Vergleich: Nach Berechnungen des Vergleichsportals Check 24 zahlten Kunden zuletzt in der Grundversorgung durchschnittlich 43 Cent pro kWh. Neukundentarife waren im günstigsten Fall für unter 30 Cent pro kWh zu bekommen.

Gaspreise zwischen 12 und 17 Cent pro kWh

Auch Werte für Wärmepumpentarife wurden in der Antwort angegeben. Hier würde sich die Preisspanne zwischen 30 und 34 Cent pro kWh bewegen. Und auch hier wird ein Anstieg nach dem Jahr 2025 prognostiziert – auf bis zu 32,65 Cent pro kWh im Jahr 2042.

Und die Gaspreise inklusive CO2-Preis? Am wenigsten würde die Kilowattstunde hier laut Prognose im kommenden Jahr kosten, nämlich 12,07 Cent pro kWh. Dann würden die Preise nach oben klettern auf bis zu 16,56 Cent pro kWh im Jahr 2040. Danach ginge es leicht nach unten – auf 16,53 Cent pro kWh.

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"Strompreis bleibt auf Rekordniveau"

Die Zahlen stammen aus einer Begleitanalyse zur aktuellen Wärmegesetzgebung, die das Ministerium im April dieses Jahres veröffentlichte und hier abrufbar ist. Die Analysen wurden laut Bericht im Zeitraum Februar 2022 bis März 2023 erstellt. Die Projektleitung hatte das Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg inne.

"Die Ampel-Regierung ist sich sicher: Der Strompreis in Deutschland bleibt auf Rekordniveau", kommentierte CSU-Bundestagsabgeordneter Müller die Zahlen. "Das belastet Haushalte und Unternehmen und wird immer mehr zum Standortnachteil für die Wirtschaft." Der Politiker verwies darauf, dass der Strompreis mit dem Weiterbetrieb der Kernkraft und der Förderung grundlastfähiger Wasserkraft und Biomasse sinken könne. Mitte April waren die drei verbliebenen Kernkraftwerke, darunter auch das bayerische Isar 2, endgültig vom Netz gegangen. (aba)

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