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Pünktlich zu Neujahr: Eon geht in Grundversorgung unter Strompreisbremse

Noch im Juni ging es für grundversorgte Eon-Stromkunden in Bayern und im Ruhrgebiet spürbar über die Schwelle. Im Januar machen die Preise wieder darunter Halt. Ein Überblick.
16.11.2023

Deutschlands größter Energieversorger Eon geht pünktlich zum 1. Januar 2024 in den Strom-Grundversorgungsgebieten seiner Töchter Eon Bayern Vertrieb und Innogy unter die Strompreisbremse von 40 Cent pro Kilowattstunde (kWh). Dies bestätigte ein Unternehmenssprecher auf ZfK-Anfrage.

Von der Senkung profitieren insbesondere grundversorgte Eon-Kunden in Bayern und im Ruhrgebiet.

Essen: Aus 49 werden 40 Cent pro kWh

So zahlen Kunden im bayerischen Pöttmes von Januar nur noch 38 statt aktuell 47 Cent pro kWh. In Essen werden es statt 49 künftig 40 Cent pro kWh sein. Die angegebenen Preise sind gerundet und beziehen sich auf einen Jahresverbrauch von 1500 kWh.

In den Gebieten der anderen Eon-Vertriebstöchter hatte der Konzern bereits im September die Strom-Grundversorgungspreise gesenkt. Nicht überall wurde hier jedoch die Bremsenschwelle unterschritten. (Die ZfK berichtete.)

Eon lange unter Strompreisbremsenniveau

Viele in der Energiebranche hatten vergangenes Jahr nicht schlecht gestaunt, als Eon trotz rasant steigender Stromgroßhandelspreise seine Grundversorgungspreise weit unter 40 Cent pro kWh gehalten hatte.

"Wir haben in der Grundversorgung 2022 nicht die Großhandelspreise [in Gänze] durchgereicht, sondern nur etwa 30 Prozent davon", erklärte Eon-Chef Leonhard Birnbaum Anfang dieses Jahres auf dem Handelsblatt-Energiegipfel.

Eon erhöht, als Großhandelspreise sinken

Tatsächlich zog der Konzern lediglich im März die Strompeise in der Grundversorgung für das erste Kundenkontingent über das Bremsenniveau. Grundversorgte Eon-Stromkunden in Bayern und Ruhrgebiet erhielten sogar erst für Juni entsprechende Preiserhöhungsschreiben. (Die ZfK berichtete.)

Brisant dabei: Zu diesem Zeitpunkt waren die Stromgroßhandelspreise im Vergleich zu den Vormonaten wieder spürbar gefallen. In der Folge kehrten sogenannte Billiganbieter mit Tiefpreisen auf den Markt zurück und nagten am Kundenbestand der Grundversorger.

Spezialfall Castrop-Rauxel

Ein Spezialfall machte Eon zudem im nordrhein-westfälischen Castrop-Rauxel zu schaffen. Hier hatten die örtlichen Stadtwerke ihren Kunden im vergangenen Jahr angeboten, sich  vorübergehend in die Eon-Grundversorgung fallen zu lassen.

Sollte der Kommunalversorger die Grundversorgungspreise unterbieten können, würden die Kunden bei abgegebener Vollmacht automatisch zurückwechseln. Dieser Fall trat im Strombereich im Juni ein. (Die ZfK berichtete.) Ob dies rechtens war, darüber entscheidet nun das Oberlandesgericht Hamm. Eon hatte geklagt.

Neukundenangebote noch niedriger

Mit Neukundenangeboten kann die Eon-Grundversorgung übrigens preislich nicht mithalten. So bot Eon selbst am Donnerstag Neukunden in Pöttmes einen Arbeitspreis von 32 Cent pro kWh samt Neukundenbonus in Höhe von 102 Euro und Sofortbonus in Höhe von 66 Euro. Die Preisgarantie läuft Ende 2024 aus.

In Essen konnten sich Neukunden unter vergleichbaren Rahmenbedingungen beim Energieriesen Kilowattstundenpreise in Höhe von 36 Cent sichern. Auf Vergleichsportalen gingen die Preise am Donnerstag sogar auf bis zu 31 Cent pro kWh nach unten. (aba)