Nachrichten

Grundversorgung: Eon hebt Strompreise deutlich über Bremsenniveau

In vielen Teilen Deutschlands werden die Tarife dadurch von März an merkbar teurer. Doch nicht alle Eon-Grundversorgungsgebiete sind betroffen.
30.01.2023

Blick auf die Eon-Konzernzentrale in Essen.

Deutschlands größter Stromgrundversorger Eon hat mit einer neuen Preisrunde lange auf sich warten lassen. Nun zieht aber auch er nach. Von März an steigen in vielen Grundversorgungsgebieten des Energiekonzerns im Norden, Osten und Westen des Landes die Preise deutlich über das staatlich festgesetzte Bremsenniveau von 40 Cent pro kWh.

Betroffen sind offenbar die Versorgungsgebiete der Eon-Vertriebstöchter Eon Avacon Vertrieb, Eon Edis Vertrieb, Eon Hanse Vertrieb, Eon Westfalen Weser Vertrieb und Eon Mitte Vertrieb. Dies geht aus einer ZfK-Stichprobe auf der Homepage des Konzerns hervor. Demnach sehen bislang die Tochtergesellschaften Innogy und Eon Bayern Vertrieb von Preisaufschlägen ab.

Eon: 56 statt 33 Cent pro kWh Strom

Die Preiserhöhungen variieren demnach je nach Standort. So steigt für grundversorgte Stromkunden im brandenburgischen Ort Schönefeld der Preis von 33 auf 56 Cent pro kWh. Im niedersächsischen Auhagen geht es von 30 auf 48 Cent pro kWh hoch. Grundversorgte Eon-Stromkunden im hessischen Kaufungen wiederum zahlen von März an 53 statt bislang 26 Cent pro kWh. Alle genannten Preise sind gerundet und beziehen sich auf einen Jahresverbrauch von 1500 Kilowattstunden.

Unverändert bleibt der Grundversorgungspreis dagegen etwa im bayerischen Pöttmes (33 Cent pro kWh) und im nordrhein-westfälischen Borgholzhausen (31 Cent pro kWh).

Birnbaum mit Sparappell

Auf dem Handelsblatt-Energiegipfel hatte Eon-Chef Leonhard Birnbaum bereits weitere mögliche Preissteigerungen angedeutet. "Wir haben in der Grundversorgung 2022 nicht die Großhandelspreise [in Gänze] durchgereicht, sondern nur etwa 30 Prozent davon", sagte er. Vor diesem Hintergrund mahnte er Verbraucher dazu, weiterhin Energie zu sparen, auch um den eigenen Geldbeutel zu entlasten.

Wer die kommende Preiserhöhung in den Eon-Grundversorgungsgebieten trotzdem nicht mitmachen möchte, dem bietet der Konzern übrigens auf seiner Website deutlich günstigere Festpreisverträge mit einer Laufzeit von je zwei Jahren und einer einjährigen Preisgarantie an.

Ein: Billigere Neukundenpreise

Für Kunden in Schönefeld bewegte sich der Kilowattstundenpreis am Montagnachmittag bei 45 Cent. Im niedersächsischen Auhagen waren es knapp 40 Cent pro kWh und im hessischen Kaufungen sogar nur 38 Cent.

Die Strompreise im Großhandel waren in den vergangenen Wochen stark gefallen. Kostete das Frontjahr noch im Sommer 2022 kurzfristig mehr als 1000 Euro pro MWh, waren es zuletzt nur noch 165 Euro pro MWh. Weil Versorger wie Eon jedoch langfristig beschaffen, kommen niedrigere Preise erst immer verzögert und abgedämpft bei Haushaltskunden an. (aba)

Lesen Sie auch:
"Hochgradig unsolidarisch": Eon verklagt die Stadtwerke Castrop-Rauxel
Eon-Manager Michael Lewis neuer Vorstandschef bei Uniper
Eon: Elektroauto-Abo mit Ladepaket